Heute vor elf Jahren: Pokal-Halbfinale in Bremen
FCA verpasst das Endspiel nur knapp
Am 23. März 2010 steht der FC Augsburg zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte im Halbfinale des DFB-Pokals. Gegner ist der SV Werder Bremen, der den Wettbewerb im Jahr zuvor gewonnen hat. Am Ende verpasst der Zweitligist den Einzug ins Finale nur knapp. Ein Rückblick.
Ein Hauch von Bundesliga weht im Frühjahr 2010 durch Augsburg. Der FCA steht im Halbfinale des DFB-Pokals, Gegner ist der Vorjahresgewinner Werder Bremen. Dabei ist der DFB-Pokal lange Zeit nicht gerade der Lieblingswettbewerb der Fuggerstädter. Zuvor ist der FC Augsburg nie übers Achtelfinale hinausgekommen. Nun ist das Finale in Berlin auf einmal nur noch ein Schritt entfernt.
Auf seinem Weg ins Halbfinale hat der FCA bereits Drittligist Ingolstadt (2:1), Liga-Konkurrent Duisburg (5:0) sowie die beiden Erstligisten Freiburg (1:0) und Köln (2:0) aus dem Weg geräumt. An Selbstvertrauen mangelt es den Fuggerstädtern also nicht – zumal der FCA von den vergangenen elf Zweitligaspielen neun gewonnen hat (ein Remis, eine Niederlage) und im Saisonendspurt auf Platz zweit der Tabelle steht.
Marin trifft zur Führung – Thurk fehlen Zentimeter
Mit dem SV Werder Bremen wartet nun die bislang größte Aufgabe. Die Hanseaten sind seit acht Pflichtspielen ohne Niederlage (vier Remis, vier Niederlagen) und mischen im Rennen um die internationalen Plätze munter mit. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf ist gespickt mit Topspielern wie Abwehrchef Per Mertesacker, Kapitän Torsten Frings, Spielmacher Mesut Özil oder Torjäger Claudio Pizarro.
Der Erstligist übernimmt wenig überraschend von Beginn an das Kommando im eigenen Haus und geht nach einer halben Stunde schließlich durch Marko Marin in Führung. Die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt – und hat kurz vor der Pause die große Chance zum Ausgleich. Michael Thurk fehlen Zentimeter, als sein Schuss vom Innenpfosten zurück ins Feld springt.
„Augsburg ist viel schöner als Berlin“
Während die Fuggerstädter ihre Chancen liegen lassen, machen abgezockte Bremer in der Schlussphase durch Claudio Pizarro den Deckel drauf. Am Ende zieht Werder mit einem 2:0-Sieg ins Finale ein, die Fans der Hanseaten stimmen nach Spielschluss den alten Pokal-Hit „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ an. Die rund 3.000 mitgereisten Augsburger Anhänger feiern ihre Mannschaft hingegen trotz der Niederlage und entgegnen: „Augsburg ist viel schöner als Berlin.“
In der Hauptstadt hat Werder später ohnehin nicht viel zu feiern, die Grün-Weißen unterliegen dem FC Bayern München 0:4. Nach Bremen reist der FCA in Zukunft derweil öfter. Zwar scheitern die Fuggerstädter zum Ende der Saison in der Relegation am 1. FC Nürnberg (0:1, 0:2). Im Jahr darauf steigen die Rot-Grün-Weißen allerdings erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf.
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