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Heute vor 52 Jahren: „Es lebe der FCA“

Fusion zwischen dem BC Augsburg und dem TSV Schwaben

Verein 15.07.2021, 12:34

Vor genau 52 Jahren wurde am 15. Juli 1969 durch die Fusion des BC Augsburg und des TSV Schwaben der FC Augsburg aus der Taufe gehoben. Obwohl die ersten Weichen bereits Ende Juni gelegt worden waren, mussten bis zur endgültigen Fusion noch einige Konflikte gelöst werden.

Bereits am 27. Juni 1969 ebnete die BCA-Mitgliederversammlung den Weg für die Fusion. Mit einem deutlichen Ergebnis stimmten 255 der 265 anwesenden Mitglieder für die Fusion mit dem TSV Schwaben Augsburg und die Namensänderung zu Fußball-Club Augsburg. Nun war es am TSV Schwaben, auch seinerseits die Fusion offiziell zu machen. Bereits in den Wochen zuvor hatte es innerhalb des Großvereins aus dem Augsburger Süden großen Widerstand gegeben – insbesondere die Amateur-Fußballer wollten nichts mit der Fusion zu tun haben – doch in der Spitze des Vereins war man sich eigentlich bereits einig.

Am 2. Juli 1969 titelte die „Augsburger Allgemeine“ dann zur Verwunderung aller Fußballanhänger „Die Augsburger Fußball-Fusion ist – wieder einmal – geplatzt!“ Denn der TSV Schwaben hatte erklärt, dass er die vom BCA verabschiedete Teilfusion nicht eingehen werde: „Die bloße Zerschlagung unserer Fußballabteilung ist keine Teilfusion.“ Der Plan des BCA sah nämlich vor, lediglich einen Teil der Fußballer im neuen FC Augsburg aufzunehmen, die Amateur-Fußballer sollten weiterhin beim TSV Schwaben verbleiben. Die Schwaben wollten allerdings eine möglichst geschlossene Zusammenführung beider Fußballabteilungen zu einem Fußball-Großverein. Denn würde ein Teil der Fußballer beim TSV Schwaben verbleiben, wäre es laut Statuten des Süddeutschen Fußball-Verbands nicht möglich, sofort eine neue Fußballabteilung beim TSV für die Amateure zu gründen – dies war aber von den Schwaben-Mitgliedern gefordert worden, um einer vorläufigen Auflösung der Fußballabteilung überhaupt zuzustimmen.

Schwabens Spieler beziehen Stellung

Neben öffentlichen Schuldzuweisungen folgten anschließend weitere Querelen innerhalb des TSV Schwaben, denn nach der vorerst geplatzten Fusion meldeten sich nun zahlreiche Vertragsspieler der Schwaben zu Wort. Bei einer Spielerversammlung gaben diese bekannt, nicht mehr für den TSV Schwaben Augsburg spielen zu wollen, erklärten sich aber bereit, für einen fusionierten Augsburger Verein aufzulaufen. Denn auch sie erkannten, dass eine Konzentration im Augsburger Fußball dringend notwendig war, um nicht in der Drittklassigkeit zu versinken. Die Erklärung der Spieler wiederum führte zum Rücktritt der TSV-Vorstandschaft, kommissarisch wurde Franz Frank als Vorstand eingesetzt. Dieser verkündete sogleich die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung für den 15. Juli, in der endgültig über die Fusion entschieden werden sollte.

„Dann wandern die bisherigen Vertragsspieler und ein Großteil der guten Jugendspieler ab.“

Auf der Mitgliederversammlung skizzierte Frank schließlich noch einmal die bisherigen Ereignisse und machte klar: „Erfolgt die Auflösung der Fußball-Abteilung nicht, wandern die bisherigen Vertragsspieler und ein Großteil der guten Jugendspieler ab und der Rest verbürgt nicht, dass wir in der Bayernliga bestehen können!“ Er kritisierte aber dennoch, dass von der ursprünglich gefassten Idee einer Fusion nicht mehr die Rede sein könne, da nur noch die Auflösung der eigenen Fußballabteilung im Raum stehe.

Deutliche Mehrheit für die Fusion

Die Abstimmung brachte schließlich ein deutliches Ergebnis: Von 256 stimmberechtigten Mitgliedern stimmten bei 16 Enthaltungen 203 Mitglieder für die Auflösung der Fußballabteilung, sodass der Teilfusion nichts mehr im Wege stand. Vom TSV Schwaben wechselte schließlich ein Großteil der Vertrags-Spieler zum FCA und auch die Amateure sollten eingeladen werden, in neuem Fußball-Großverein zu spielen. Da eine neue Fußballabteilung innerhalb des TSV Schwaben zunächst nicht gegründet werden durfte, zog es ein Teil der Amateure allerdings vor, mit Eintracht Augsburg einen eigenen Verein zu gründen. Dieser wurde nur ein Jahr später an den TSV Schwaben angeschlossen.

Für das erste Pflichtspiel am 30. Juli im süddeutschen Pokal gegen den 1. FC Nürnberg wurde indessen bereits trainiert. Auch die Planungen für das erste Trikot des FC Augsburg gingen in die heiße Phase. Denn gespielt werden sollte mit einer Kombination aus den Augsburger Stadtfarben Rot-Grün-Weiß. Am Ende einigte man sich auf rot-grün gestreifte Trikots. In Anlehnung an die ersten Trikots des FC Augsburg aus dem Jahr 1969 geht der FCA ebenfalls in rot-grün gestreiften Trikots in die insgesamt elfte Bundesliga-Saison in Serie. Dass der FC Augsburg einmal in der Bundesliga spielt, war 1969 zwar der große Traum aller Fusions-Befürworter. Es sollten aber noch viele Jahre vergehen, ehe dieses Ziel tatsächlich erreicht wurde.

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Historie