Asta: "Das ist ein Ansporn, weiter hart an mir zu arbeiten"
Vom FCA-Eigengewächs zum Profi - Der Verteidiger über seinen Weg in die Bundesliga
Simon Asta spielt beim FC Augsburg, seitdem er elf Jahre ist. Mit 17 Jahren und 107 Tagen wurde er zum jüngsten Bundesliga-Debütanten in der Geschichte des Vereins. Vor vier Monaten riss er sich das Kreuzband - doch in der Reha macht er große Fortschritte. Der Verteidiger blickt zurück auf seinen Weg in die Bundesliga.
Als Simon Asta im Januar 2018 mit 16 Jahren erstmals mit ins Trainingslager der Profis nach Teneriffa reisen durfte und nach und nach mit seinen neuen Kollegen in Kontakt kam, sorgte er kurz für Irritationen. Nicht aufgrund seiner sportlichen Leistungen, denn die waren gut. Es war vielmehr sein schon damals ausgeprägter Bartwuchs, der für Erstaunen in der Mannschaft sorgte. „Deshalb hat man mich älter geschätzt. Einige waren schockiert, als sie gehört haben, dass ich erst 16 bin“, erzählt er im Rückblick und schmunzelt. Das Missverständnis wurde jedoch bald aufgeklärt und Asta gut in der Mannschaft aufgenommen. So gut, dass er in der gesamten Rückrunde mit der Bundesliga-Mannschaft trainieren durfte.
Im Verlaufe der Rückrunde schaffte er es sogar dreimal in den Spieltagskader der Profis, doch zu einem Einsatz kam er zunächst nicht. Und dann kam das Spiel gegen den SC Freiburg am letzten Spieltag. Die Freiburger spielten noch gegen den Abstieg, während der FCA eine gelungene Saison mit einem Sieg zum Abschluss krönen wollte. Bereits vor dem Spiel hatten einige Mitspieler zu Asta gesagt, dass er zu einem Einsatz kommen würde, doch hundertprozentig geglaubt hatte er daran nicht. Als er zehn Minuten vor Schluss sein Leibchen auszog und tatsächlich den Rasen betreten durfte, war die Freude umso größer. „Natürlich war ich nervös und hatte ein gewisses Bauchkribbeln. Ich habe mich aber vor allem gefreut, dass ich auf die große Bühne gelassen werden und zeigen darf, was ich kann“, erinnert sich Asta.
Eintrag in die Geschichtsbücher beim Bundesliga-Debüt
Das Spiel ging 0:2 verloren, doch Asta sicherte sich mit seinem Einsatz einen Eintrag in die Chroniken des FC Augsburg: Bei seinem Bundesliga-Debüt war er 17 Jahre und 107 Tage alt und damit der jüngste eingesetzte Spieler in der Geschichte des Vereins. „Das ist natürlich eine schöne Sache“, sagt er bescheiden, doch für Zufriedenheit sorgt dieser Fakt beim gebürtigen Augsburger nicht – im Gegenteil: „Ich will langfristig Bundesliga spielen. Deshalb ist es nur ein Ansporn für mich, weiter hart an mir zu arbeiten.“
Das tat er beim FC Augsburg bereits seit 2012, als er mit elf Jahren von seinem Heimatverein TSV Göggingen zu den Fuggerstädtern wechselte. Die Rot-Grün-Weißen waren seit einem Jahr frischer Bundesligist, doch der Gedanke an den Profifußball war bei Asta eher nebensächlich. „Ich wollte einfach auf einem guten Niveau spielen und natürlich Spiele gewinnen“, so der heute 19-Jährige. „Ich habe mir wenig Gedanken gemacht und einfach Fußball gespielt.“
Guter Einstand im neuen Verein
Mit dieser Einstellung ging er seinen Weg und fand von Beginn an seinen Erfolg. Eines der Ereignisse, das ihm aus seiner Ausbildungszeit am meisten in Erinnerung geblieben ist, spielte sich bereits in einer seiner ersten Partien für den FCA ab. Bei einem international besetzten Turnier benötigten die Fuggerstädter gegen die U12 von Schalke 04 einen Sieg, um weiterzukommen. Lange Zeit stand es 0:0, und dann hatte Asta eine Idee. „Ich habe aus der Ferne einfach mal einen Schuss rausgehauen. Der Ball ging rein und durch das 1:0 sind wir dann auch weiter gekommen“, erinnert sich Asta, der mittlerweile offensiv weniger in Erscheinung tritt und als Außenverteidiger seinen Dienst verrichtet.
So war es bei seinem Debüt gegen Freiburg der Fall, und auch bei seinem zweiten Bundesliga-Einsatz ein Jahr später gegen den VfL Wolfsburg spielte Asta als Rechtsverteidiger. Die Ausgangsposition für den FCA war ähnlich wie bei seinem erstem Profi-Einsatz, denn die Fuggerstädter hatten den Klassenerhalt bereits gesichert. Und erneut hatte Asta, der unter der Woche mit der U18-Auswahl Deutschlands in Belgien 3:0 gewonnen hatte, nicht mit einem Einsatz gerechnet. Im Abschlusstraining bemerkte er jedoch, dass es mit einem Einsatz klappen könnte – und fand sich in Wolfsburg sogar in der Startelf wieder. Das Spiel verlief mit dem 1:8-Endstand nicht ganz so glücklich, doch Asta sieht im Rückblick das Positive: „Es bringt ja nichts, wenn man es negativ sieht. Man sollte jeden Einsatz wertschätzen.“
Die Reha nach dem Kreuzbandriss läuft gut
In der Folge trainierte das Eigengewächs weiter mit dem Profis und wurde zunehmend zum Bestandteil der Mannschaft, auch in das Wintertrainingslager 2020 auf Malta durfte Asta erneut mit. In der ersten Trainingseinheit zog er sich jedoch einen Kreuzbandriss zu, der seine Entwicklung zunächst stoppte - langfristig kann ihn dies aber nicht aufhalten. Sein positives Gemüt hilft Asta, an seinem Comeback zu arbeiten: „Für mich ist das Vergangenheit. Ich habe damit abgeschlossen, weil ich es nicht ändern kann. Es bringt nichts, zurückzuschauen.“
In der Gegenwart absolviert er seit mittlerweile über vier Monaten sein Rehaprogramm – und das läuft ziemlich gut. „Mit meinem Knie läuft alles reibungslos, ich fühle mich gut. Ich hatte zuletzt meinen ersten Krafttest im Bein, der sehr positiv ausgefallen ist.“ Seit der vergangenen Woche hat Asta sogar wieder mit dem Lauftraining begonnen, bevor er weitere individuelle Einheiten absolviert und dann langsam wieder an die Mannschaft herangeführt wird. „Es fehlt nicht mehr viel“, gibt sich der Verteidiger optimistisch.
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