Als die A-Junioren Geschichte schrieben
Pokal-Legenden zu Gast in der WWK ARENA
Es waren zwei der erfolgreichsten Saisons in der Geschichte des FCA, als die U19 der Rot-Grün-Weißen 1991 und 1992 den DFB-Pokal gewinnen konnten. Ein Rückblick auf eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte.
Als Kapitän Thomas Tuchel (heute Trainer vom FC Chelsea) vor 1.200 Zuschauern im Rosenaustadion den DFB-Pokalin den Himmel reckte, war vielen noch gar nicht bewusst, welch eine Geschichte sie mit dem wiederholtem Triumph geschrieben hatten. Zum zweiten Mal in Folge konnte die U19 des FC Augsburg den Pokal gewinnen, ein derartiges Kunststück gelang in der Folgezeit nie wieder.
Die Erfolgsgeschichte nahm seinen Lauf mit dem ersten Qualifikationsspiel zum DFB-Pokal gegen Jahn Regensburg, das man souverän 6:1 gewinnen konnte. Dank eines 5:2-Siegs gegen den 1. FC Nürnberg war man für den DFB-Jugendkicker-Pokal, wie der Wettbewerb damals genannt wurde, teilnahmeberechtigt. Über den 1. FSV Mainz 05 (5:1), den SV Wittlich (3:1) und den Karlsruher SC (2:1) erreichte man das Finale. Das Endspiel beim 1. FC Köln startete alles andere als hoffnungsvoll für den FCA – früh lag man 0:2 zurück. „Wir schienen geschlagen. Die Abwehr hat sich dumm angestellt“, analysierte Trainer Heiner Schuhmann im Nachgang.
Der FCA stellt das Spiel auf den Kopf
Doch die Rot-Grün-Weißen steckten nicht auf. Franz Bleicher sorgte noch vor der Pause für den Anschluss, den Ausgleich erzielte Dieter Frey. Zehn Minuten vor dem Ende war es abermals Bleicher, der zum vielumjubelten 3:2-Endstand traf. Es war die Geburtsstunde der FCA-Pokal-Legenden und Schuhmann betonte: „Wir brauchen uns als Amateurverein vor großen Namen nicht zu verstecken.“ Eine Aussage, die auch in der Folgesaison zutreffen sollte.
Denn dieser Erfolg sollte noch nicht genug sein. Im darauffolgenden Jahr marschierte man weiter durch den Pokal, schaltete den FC Amberg (4:0 n.V.), den 1. FC Nürnberg (3:0), den FC Nalbach (7:0), den FC Konstanz (7:0), den Chemnitzer FC (2:1) und den VfR Heilbronn (8:2) aus. Mit Eintracht Braunschweig wartete im Finale ein Gegner, der vermeintlich auf Augenhöhe war. Kurioserweise sahen sich beide Mannschaften im Vorfeld nicht als Favorit: „Wir sind Außenseiter“, meinten sowohl FCA-Trainer Schuhmann, als auch sein Gegenüber Uwe Kliemann.
So war das Spiel von Anfang an ausgeglichen, zur Halbzeit waren noch keine Tore im Rosenaustadion gefallen. Nach der Pause dauerte es dann aber nur drei Minuten, bis die Gäste aus Braunschweig in Führung gingen. Der FC Augsburg gab sich jedoch nicht auf, mit der Souveränität eines Titelverteidigers gelang Mario Söhner vier Minuten später der Ausgleichstreffer.
„Es war alles drin, was den Fußball attraktiv macht“
In der Folge hatten beide Mannschaften in einem klasse Fußballspiel noch mehrere Chancen am Ende musste aber das Elfmeterschießen entscheiden. Und dort konnte sich ein Mann zum Helden küren: Michael Fuchs parierte den letzten und entscheidenden Elfmeter und ließ seine Teamkameraden jubeln. Harald Gfreiter, Vorlagengeber zum Ausgleichstor, erinnert sich: „Wir hatten wesentlich mehr Spielanteile und Torchancen, aber mehr als ein 1:1 war nicht drin. Umso schöner war es, dass wir das Spiel noch im Elfmeterschießen für uns entscheiden konnten.“ Und weiter: „Das ist schon ein absolut tolles Erlebnis, wenn man mit 18 Jahren schon zweimal den DFB-Pokal in den Händen halten darf.“
FCA-Trainer Heiner Schuhmann war im Anschluss an den Pokalsieg vor allem von der Qualität des Finals begeistert: „Uns war von vorneherein klar, dass es knapp würde. Heute war alles drin, was Fußball attraktiv macht.“ Uwe Kliemann, der sich mit dem zweiten Platz begnügen musste, hob noch einen anderen Aspekt hervor: „Das Erfreuliche war, dass zwei Vereine, die ohne die große Kohle auskommen müssen, so fantastisch aufspielten.“
Pokalsieger besuchen FCA-Heimspiel gegen Wolfsburg
Zum Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (3:0) hatte der FCA seine Pokal-Legenden 30 Jahre nach dem zweiten Triumph in die WWK ARENA eingeladen. Im vergangenen Jahr musste die Jubiläumsfeier aufgrund der Corona-Pandemie leider ausfallen, nun konnte sie gemeinsam mit den Jubilaren der 1992er Pokalmannschaft nachgeholt werden. Zahlreiche ehemalige Spieler sowie Heiner Schuhmann und sein Co-Trainer Waldemar Süß folgten der Einladung des FCA und verbrachten einen tollen Nachmittag zusammen.
Zudem hatte sich der FCA etwas ganz besonderes einfallen lassen: Jeder Spieler erhielt ein besonderes T-Shirt als Erinnerung an die Pokaltriumphe vor 30 Jahren. Abgegrundet wurde das Treffen durch den souveränen 3:0-Sieg der Fuggerstädter gegen Wolfsburg.
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