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Rekordbeteiligung bei FCA-Mitgliederversammlung

Aufsichtsrat und Ehrenrat neu gewählt

Verein 16.10.2024, 00:10

Der FC Augsburg veranstaltete am Dienstagabend seine ordentliche Mitgliederversammlung. Über 1.000 Mitglieder fanden ihren Weg in den Business Club der WWK ARENA – Rekord für eine Mitgliederversammlung des FCA – und wurden über die aktuelle Situation und das abgelaufene Geschäftsjahr informiert. Zudem fanden Wahlen für den Aufsichtsrat sowie Ehrenrat statt.

Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Müller führte Präsidiumsmitglied Raphael Brandmiller durch die Veranstaltung und hieß die Profi-Mannschaft unter Applaus willkommen. Anschließend sprach Präsident Markus Krapf, der sich besonders bei Jakob Geyer und Dr. Gerhard Ecker bedankte, die den unfassbaren Aufstieg des FCA maßgeblich mitgestaltet hatten und nun aus dem Präsidium ausscheiden: „Ihr seid Architekten des Erfolgs und wir wollen uns gebührend bei euch bedanken!“ 

Zurück zum neuen alten FCA

Krapf berichtete, dass die Euphorie beim FC Augsburg zu Beginn seiner Amtszeit auf einem Tiefpunkt war. „Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, woran das liegen könnte“, sagte er, und betonte sein Ziel, den „neuen alten FCA“ zurückzubringen. Es sei eine Verpflichtung für jeden, täglich mehr als 100 Prozent zu geben, um den Verein zu verbessern und weiterzuentwickeln. Im dritten Jahr seiner Amtszeit könne er nun feststellen: „Der FCA ist wieder in.“ Besonders hob er die verbesserte Kommunikation mit allen Interessengruppen und die Rückkehr des Vereins in die Mitte der Stadtgesellschaft hervor. Es gebe nun zahlreiche offene Formate, bei denen Fans ihre Meinung einbringen und das Vereinsleben aktiv mitgestalten können.

Krapf bedankte sich auch bei allen Aufsichtsratsmitgliedern, die ihn in seiner Amtszeit unterstützt haben, und lobte die Kontinuität in den Gremien als wesentlichen Faktor für den Erfolg. Trotz teils kritischer Diskussionen habe der Aufsichtsrat nach außen stets geschlossen agiert.

Als Neuigkeit kündigte er an, dass der Verein nach vielen Gesprächen mit den Gesellschaftern erstmals einen festen Sitz im Aufsichtsrat der Kapitalgesellschaft erreicht habe, was schriftlich in einer neuen KGaA-Satzung verankert wurde. Er betonte abschließend: „Die Entscheidungen beim FC Augsburg werden in Augsburg getroffen“ und versprach, dass man weiterhin hart arbeiten werde, ohne sich auszuruhen.

Rekordumsatz und Herausforderungen

Geschäftsführer Michael Ströll begann seinen Bericht ebenfalls mit einem Dank an den Aufsichtsrat für die vertrauensvolle und kontinuierliche Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. In der Saison 2023/2024 erzielte der FC Augsburg einen Rekordumsatz von 108 Millionen Euro, darunter 25,5 Millionen Euro aus dem Sponsoring. Allerdings standen den Einnahmen Ausgaben von 115 Millionen Euro gegenüber, hauptsächlich durch gestiegene Personalkosten - vor allem im sportlichen Bereich -, Abschreibungen auf Spielertransfers und Investitionen in Merchandising und Catering. Dies führte zu einem kalkulierten Verlust von 7,2 Millionen Euro. Ströll betonte jedoch, dass die finanzielle Stabilität des Vereins dank eines positiven Eigenkapitals nicht gefährdet sei. „Wir werden im laufenden Geschäftsjahr mit hoher Wahrscheinlichkeit ein positives Ergebnis erzielen.“

Er wies aber auch auf Unsicherheiten bei der Planung der nächsten Saison hin, insbesondere bezüglich der Erlöse aus dem neuen TV-Vertrag: „Hier müssen wir Überlegungen anstellen, um einem möglichen Worst-Case-Szenario entgegenwirken zu können.“ In seinem Bericht zur sportlichen Situation lobte Ströll die sportliche Leitung um Marinko Jurendic und Cheftrainer Jess Thorup, die den Verein stabilisiert haben. „Über allem steht, dass wir erfolgreichen Fußball spielen wollen“, betonte er und hob hervor, dass sowohl Eigengewächse als auch eingekaufte Spieler weiterentwickelt wurden. Er erinnerte alle anwesenden Mitglieder auch daran, dass der FCA - bei allen Höhen und Tiefen - einer von nur acht Klubs sei, die in den letzten 14 Jahren ununterbrochen in der Bundesliga gespielt haben. „Das gilt es sich immer wieder in die Köpfe zu rufen“, auch wenn es sportlich mal nicht gut läuft.

Zum Schluss kritisierte Ströll den aktuellen Einsatz des Videobeweises: „So wie es derzeit läuft, muss man festhalten, dass der VAR keinen Sinn macht.“ Auch zum Thema Pyrotechnik äußerte er sich kritisch: „400.000 Euro an Strafen in den vergangenen beiden Spielzeiten hätten wir deutlich sinnvoller einsetzen können.“ Es sei nicht hinnehmbar, dass Menschen dadurch zu Schaden kommen.

Nach dem Bericht der KGaA übergab Raphael Brandmiller das Wort an Vorstand Jakob Geyer, der den Jahresabschluss des FC Augsburg 1907 e. V. präsentierte. Im Geschäftsjahr 2023/24 konnten die Erträge von 5,651 Millionen Euro erzielt werden, während die Aufwendungen bei 5,689 Millionen Euro lagen. Dank eines Ausgleichs durch Rücklagen in Höhe von 37.727 Euro konnte der e. V. eine bilanzielle Null vorweisen. Er schloss mit persönlichen Worten, in denen er seine Zeit als Finanzvorstand noch einmal Revue passieren ließ. „Ich habe diese Zeit gelebt“, so Geyer, der unter Applaus verabschiedet wurde. Im Anschluss wandte sich das neue Präsidiumsmitglied Jürgen Urban erstmals an die Mitgliederversammlung: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Nach den Berichten wurden die Vorstände und Aufsichtsräte für das Geschäftsjahr 2023/24 mit großer Mehrheit entlastet. Aufsichtsratsmitglied und Vorsitzender der Ski- und Bergfreunde, Manfred Ringer, blickte anschließend gewohnt humorvoll auf das vergangene Jahr aus Sicht seiner Abteilung zurück.

Aufsichtsrat und Ehrenrat neu formiert

Nach mehreren Jahren wurden erstmals alle Sitze im Aufsichtsrat neu besetzt. Für die fünf Positionen hatten sich fristgerecht sechs Kandidaten beworben. Diese erhielten zunächst die Gelegenheit, sich der Mitgliederversammlung vorzustellen. Nach der Auszählung der Stimmen, die in einer geheimen Wahl abgegeben wurden, wurden Thomas Müller, Sebastian Priller, Manfred Ringer, Walter Sianos und Gerhard Wiedemann in den Aufsichtsrat gewählt.

Nicht mehr zur Wahl angetreten war Johannes Hintersberger, der nach rund 25 Jahren im Aufsichtsrat entschieden hatte, sein Amt niederzulegen. Präsident Markus Krapf dankte ihm für seine bereits seit 1996 andauernde Tätigkeit im Ehrenamt.

In einer zweiten Wahl wurde zudem der Ehrenrat neu besetzt. Mit Dominik Hoffmann, Maximilian Hofmeister, Irene Krapf, Andreas Thomas und Jürgen Völkel wurden alle fünf Kandidaten nach einer kurzen Vorstellung in das Gremium gewählt.

Alexander „Edde“ Edin zum Ehrenmitglied ernannt

Nach den Wahlen wurden eingereichte Anträge behandelt, die jedoch allesamt nach Ablauf der Frist eingebracht wurden. Dennoch konnte sich die Mitgliederversammlung mit überwältigender Mehrheit dafür entscheiden, einen Antrag zur Aufnahme des verstorbenen Mitglieds Alexander Edin zum Ehrenmitglied zu behandeln. So wurde „Edde“, der als ehemaliger Fanbeauftragter und Fan dem FCA sehr verbunden war, posthum zum Ehrenmitglied ernannt. Ein weiterer Antrag zur Ablehnung des Videobeweises wurde aufgrund der verpassten Frist nicht zur Abstimmung gestellt, dennoch erhielten alle Mitglieder die Möglichkeit, sich zum Videobeweis vor der Mitgliederversammlung zu äußern, um so ein Meinungsbild zu erhalten. 

Ehrungen für verdiente Mitglieder

Unter dem Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ wurden die Mitglieder namentlich gewürdigt, die dem FCA seit 25, 40 oder 50 Jahren die Treue halten. Bereits beim letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach hatten sie von Präsident Markus Krapf vor großer Kulisse am Spielfeldrand eine Urkunde für ihre Vereinstreue erhalten.

Beim Heimspiel gegen Borussia M'gladbach wurden Mitglieder für ihre Vereinstreue geehrt.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden folgende Personen mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet: Andreas Blache, Helmut Fröhlich, Werner Scherer, Peter Thonfeld, Andrea Thonfeld.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde folgende Person mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet: Werner Schmidt.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde folgenden Personen die Ehrenmitgliedschaft verliehen: Herbert Hawuka, Angelika Hawuka, Reinhold Mack, Horst Mayer, Lothar Sigl, Reinhold Spörl, Karl Stötter, Manfred Summer, Werner Unmann. 

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung hatten die Mitglieder dann noch die Möglichkeit zu persönlichen Wortmeldungen, die zur Kenntnis genommen, beantwortet oder diskutiert worden sind. 

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Mitglieder