1990: Als die FCA-Pfingstturniere Brücken in die DDR bauten
Die Pfingstturniere des FC Augsburg und der Name Paul Renz sind eng miteinander verbunden. Renz setzte mit den Pfingstturnieren für den Nachwuchs neue Maßstäbe und konnte sogar den „eisernen Vorhang“ in der Sowjetunion öffnen.
111 Jahre, 111 Geschichten - wir lassen für Sie 111 Tage lang die Geschichte des FC Augsburg Revue passieren. Mit interessanten Anekdoten aus der über einhundertjährigen Historie des FC Augsburg.
Paul Renz, der Namensgeber für die Sportanlage Nord in Oberhausen, auf der das Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg seinen Standort hat, war es, der 1953 erstmals ein internationales Jugendturnier in Augsburg veranstaltete und sofort das große Potential erkannte. Bereits nach wenigen Jahren kamen durchschnittlich rund 12.000 Zuschauer zu den Turnieren, auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen übertrug live aus dem Rosenaustadion. Unter dem Motto „Brücken in die Welt schlagen“ war es Renz ein Anliegen, Mannschaften aus so vielen Nationen wie möglich nach Augsburg zu lotsen, um sich in den Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg für die Völkerverständigung einzusetzen. So kamen rund 140 Teams aus mehr als 30 Nationen nach Augsburg und absolvierten über 500 Spiele. Unter den Spielern befanden sich unter anderem spätere Fußballlegenden wie Helmut Haller, Oleg Blochin und Bobby Charlton.
111 Jahre, 111 Geschichten - wir lassen für Sie 111 Tage lang die Geschichte des FC Augsburg Revue passieren. Mit interessanten Anekdoten aus der über einhundertjährigen Historie des FC Augsburg.
Paul Renz, der Namensgeber für die Sportanlage Nord in Oberhausen, auf der das Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg seinen Standort hat, war es, der 1953 erstmals ein internationales Jugendturnier in Augsburg veranstaltete und sofort das große Potential erkannte. Bereits nach wenigen Jahren kamen durchschnittlich rund 12.000 Zuschauer zu den Turnieren, auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen übertrug live aus dem Rosenaustadion. Unter dem Motto „Brücken in die Welt schlagen“ war es Renz ein Anliegen, Mannschaften aus so vielen Nationen wie möglich nach Augsburg zu lotsen, um sich in den Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg für die Völkerverständigung einzusetzen. So kamen rund 140 Teams aus mehr als 30 Nationen nach Augsburg und absolvierten über 500 Spiele. Unter den Spielern befanden sich unter anderem spätere Fußballlegenden wie Helmut Haller, Oleg Blochin und Bobby Charlton.
Den eisernen Vorhang durchbrechen
Ein besonderer Verdienst des legendären Jugendleiters war zu einer Zeit, in der der Kalte Krieg die Weltpolitik dominierte, die Annäherung an die Länder hinter dem eisernen Vorhang. So gelang es ihm nach großen Anstrengungen, nicht nur Mannschaften aus Jugoslawien, Bulgarien oder der Tschechoslowakei nach Augsburg zu bringen, sondernauch die sowjetische Talentschmiede von Dynamo Kiew in Augsburg vorspielen zu lassen. Die Ukrainer eroberten wie im Flug die Herzen der Augsburger und waren bis zur Jahrtausendwende noch über 20 Mal in Augsburg zu Gast. Renz‘ größter Coup war jedoch mit Sicherheit die Einladung einer Mannschaft aus der DDR im Jahr 1990. Kurz nach dem Mauerfall empfing der FCA nach 37 Jahren zum ersten Mal den Nachwuchs von Energie Cottubs im Rosenaustadion. Aufgrund rückläufiger Zuschauerzahlen wurde das Turnier Anfang der 90er reformiert, wodurch die Gruppenspiele nicht mehr im Augsburger Rosenaustadion stattfanden. So kamen Biberbach, Dasing und Steppach in den Genuss von internationalem Jugendfußball, was der schwindenden Popularität allerdings keinen Abbruch tun sollte. Nach der 37. Austragung erfolgte vorerst der Abpfiff für das Augsburger Pfingstturnier.- Tags:
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