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Tobias Strobl: Bescheidener Defensivspezialist

30-Jähriger kommt ablösefrei aus Gladbach

Profis 02.07.2020, 10:18

War Tobias Strobl in den vergangenen Jahren fit, war er bei Borussia Mönchengladbach gesetzt. Die Aufmerksamkeit im Rampenlicht überlässt er allerdings lieber anderen. Nun kehrt der erfahrene Defensivspezialist in seine bayerische Heimat zurück. Der FCA-Neuzugang im Porträt.

Mit dem Wechsel nach Augsburg schließt sich für Tobias Strobl ein Kreis. Nur rund 50 Kilometer entfernt begann seine Karriere einst beim SV Aubing im Westen von München. Von dort wechselte er bald zum TSV 1860 München, wo er alle Jugendmannschaften durchlief, allerdings nicht den Sprung zu den Profis schaffte. So startete Strobl 2011 einen Neuanfang bei der TSG 1899 Hoffenheim.

Bei den Kraichgauern lief er zunächst für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Süd auf. Den Durchbruch im Profifußball brachte schließlich eine Leihe in die zweite Liga zum 1. FC Köln, wo er sich schnell festspielte und ein Jahr lang Spielpraxis sammeln durfte. Zurück in Hoffenheim war Strobl in der Defensive gesetzt, wo er flexibel einsetzbar ist. Zunächst spielte vor allem im zentralen Mittelfeld, später auch in der Innenverteidigung oder hin und wieder als Rechtsverteidiger.

Strobl: "Ich bin nicht der Typ, der gern im Mittelpunkt steht"

Nach drei Jahren in Hoffenheim suchte Strobl eine neue Herausforderung und wechselte 2016 zu Borussia Mönchengladbach, wo er in seiner ersten Saison mit André Hahn zusammenspielte. Bei den Fohlen schaffte er auf Anhieb den Sprung zur Stammkraft, ob in der Bundesliga oder in der Champions League. Nach einer starken ersten Saison setzten Strobl zuletzt immer wieder Verletzungen außer Gefecht. 2017 verdammte ihn ein Kreuzbandriss monatelang zum Zuschauen, in der abgelaufenen Saison hatte er mit verschiedenen kleineren Verletzungen zu kämpfen.

War Strobl in den vergangenen Jahren fit, war an ihm allerdings kein Vorbeikommen – und das in einem mit einigen Topspielern gespickten Gladbacher Kader. Im Mittelpunkt standen dennoch meistens seine offensiveren Mitspieler – ein Umstand mit dem der gebürtige Münchner gut leben konnte. "Ich bin nicht der Typ, der gern im Mittelpunkt steht", erklärte der 30-Jährige einmal bescheiden. "Das zeigt auch meine Spielweise. Ich agiere etwas unauffälliger und bin lieber der Arbeiter."

152 Bundesliga-Spiele – und ein Tor im vierten Einsatz

Nach vier Jahren in Gladbach kehrt Strobl nun in seine bayerische Heimat zurück – dort wo seine Karriere einst begann. In Augsburg soll der kampfstarke Abräumer die Mannschaft mit seiner Erfahrung (152 Erstligaspiele) und seiner Ruhe am Ball stabilisieren. Fürs Toreschießen sind eher andere zuständig. Seinen bis heute einzigen Bundesliga-Treffer durfte Strobl direkt in seinem vierten Einsatz im deutschen Oberhaus bejubeln. Für die TSG Hoffenheim traf er im August 2013 gegen den SC Freiburg zum 3:3-Endstand.

Abschalten kann Strobl auf dem Golfplatz, auf dem er früher viel Zeit verbracht hat. Als Jugendlicher wurde er sogar bayerischer Jugendmeister. "Schon als kleiner Junge entwickelte ich dafür ein Talent", blickt Strobl zurück. "Ich wollte aber Fußball spielen." Sicherlich eine gute Entscheidung.

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