1933: Als der erstklassige BCA in Liga zwei starten musste
111 Jahre
03.09.2018, 16:25
Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, muss der eigentlich aufgestiegene BC Augsburg erneut in Liga zwei starten. Der Verein lässt sich davon nicht beeindrucken, wird Meister - und steht anschließend vor einem wahren Aufstiegs-Marathon.
111 Jahre, 111 Geschichten - wir lassen für Sie 111 Tage lang die Geschichte des FC Augsburg Revue passieren. Mit interessanten Anekdoten aus der über einhundertjährigen Historie des FC Augsburg.
Noch ehe die Saison 1933/34 gestartet ist, muss der BC Augsburg einen ersten Dämpfer hinnehmen. In der Spielzeit zuvor sind die Fuggerstädter nach zahlreichen Fehlversuchen in Liga eins aufgestiegen, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten platzt der Traum von Erstligafußball in Augsburg jedoch erst einmal. Der Reichsbund für Leibesübungen ersetzt nämlich den Süddeutschen Fußball- und Leichtathletikverband und führt ein neues Ligasystem ein: 16 Gauligen bilden nun die oberste Spielklasse in Deutschland - die Vereine, die dort starten dürfen, wählt der zuständige Sportführer persönlich aus. Der eigentlich aufgestiegene BCA wird nicht berücksichtigt und muss einen weiteren Anlauf in Liga zwei nehmen. Die Niedergeschlagenheit weicht jedoch schnell der Zuversicht, als mit Hans Semmler ein alter Bekannter auf den Trainerposten zurückkehrt. Der Fußballlehrer führt die Mannschaft schnell in die Erfolgsspur. Der Verein habe „die bittere Pille des Nichtaufstieges in mustergültiger Weise geschluckt und sich mit frischem und frohen Mut an die neue Aufgabe herangemacht“, urteilt die Augsburger Presse.
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Noch ehe die Saison 1933/34 gestartet ist, muss der BC Augsburg einen ersten Dämpfer hinnehmen. In der Spielzeit zuvor sind die Fuggerstädter nach zahlreichen Fehlversuchen in Liga eins aufgestiegen, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten platzt der Traum von Erstligafußball in Augsburg jedoch erst einmal. Der Reichsbund für Leibesübungen ersetzt nämlich den Süddeutschen Fußball- und Leichtathletikverband und führt ein neues Ligasystem ein: 16 Gauligen bilden nun die oberste Spielklasse in Deutschland - die Vereine, die dort starten dürfen, wählt der zuständige Sportführer persönlich aus. Der eigentlich aufgestiegene BCA wird nicht berücksichtigt und muss einen weiteren Anlauf in Liga zwei nehmen. Die Niedergeschlagenheit weicht jedoch schnell der Zuversicht, als mit Hans Semmler ein alter Bekannter auf den Trainerposten zurückkehrt. Der Fußballlehrer führt die Mannschaft schnell in die Erfolgsspur. Der Verein habe „die bittere Pille des Nichtaufstieges in mustergültiger Weise geschluckt und sich mit frischem und frohen Mut an die neue Aufgabe herangemacht“, urteilt die Augsburger Presse.
Entscheidungsspiel und Aufstiegsrunde: Spiele-Marathon für den BCA
Als der BC Augsburg am Ende der Saison schließlich als Meister feststeht, bedeutet das allerdings noch lange nicht den Aufstieg. Zunächst geht es in zwei Entscheidungsspielen gegen den südschwäbischen Meister, den FC Memmingen. Nach einer Niederlage beim FCM (3:4) und einem Heimsieg für den BCA (2:1) muss ein drittes Spiel für die Entscheidung sorgen. Augsburg gewinnt 3:2 und darf in der Aufstiegsrunde starten. Dort warten der Polizeisportverein München, 1860 Fürth, der SV Weiden, Bayern Hof und Viktoria Aschaffenburg, zwei Mannschaften davon dürfen aufsteigen. Mit einem 5:5 im letzten Spiel gegen Weiden machen die Fuggerstädter den Sprung in die Gauliga schließlich perfekt - und sind damit nach elf Jahren wieder erstklassig.
