Schalke im Check: Mit Blick nach unten
Huntelaar nun ältester Bundesliga-Torschütze der Knappen
Auch unter dem fünften Trainer der laufenden Saison scheint der Abstieg für den FC Schalke 04 kaum noch abzuwenden. Daran änderte zuletzt auch eine erfreuliche Meldung im Lager der Königsblauen wenig. Die Knappen im Check vor dem Duell am Sonntag (15.30 Uhr).
Es war zur Abwechslung eine positive Nachricht in einer Saison, in der beim FC Schalke 04 die Negativschlagzeilen dominieren. In seinem ersten Startelfeinsatz seit seiner Rückkehr erzielte Klaas Jan Huntelaar direkt sein erstes Tor. Zwar änderte der Treffer des Angreifers letztlich nichts mehr an der Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen (1:2), immerhin sorgte Huntelaar mit seinem sehenswerten Tor für eine nette Randnotiz: Mit 37 Jahren ist er nun ältester Schalker Torschütze in der Bundesliga.
Ende Januar war Huntelaar von Ajax Amsterdam nach Gelsenkirchen zurückgekehrt, aufgrund muskulärer Probleme war er zunächst allerdings nur zu zwei Kurzeinsätzen gekommen. Bereits von 2010 bis 2017 war Huntelaar sieben Jahre lange sehr erfolgreich für die Knappen auf Torejagd gegangen. In 175 Bundesliga-Spielen erzielte er 82 Treffer, 2011/12 sicherte er sich die Torjägerkanone.
Knäbel: „Planung geht Richtung zweite Liga“
In seiner ersten Zeit auf Schalke spielte Huntelaar mit den Königsblauen noch in der Champions League. Nun geht es eigentlich nur noch darum, den Schaden so gering wie möglich zu halten. Sieben Spieltage vor Schluss beträgt der Rückstand auf den Relegationsrang 13 Punkte. Zwar betonte Sportvorstand Peter Knäbel zuletzt, die Mannschaft werde kein einziges Spiel herschenken, allerdings räumte er auch ein: „Unsere Planung geht natürlich zu großen Teilen Richtung zweite Liga.“
Hoffnung auf einen furiosen Endspurt im Saisonfinale gibt es im Schalker Lager wenig. Zwar fand Trainer Dimitrios Grammozis zuletzt, seine Mannschaft habe in Leverkusen „wieder einen Schritt nach vorne gemacht“, unter dem Strich stand allerdings die 19. Niederlage - im 27. Spiel.
Grammozis ist nach David Wagner, Manuel Baum, Interimslösung Huub Stevens und Christian Gross bereits der fünfte Schalker Trainer in der laufenden Saison. Auch er hat es bislang jedoch nicht geschafft, die Negativserie zu stoppen. In vier Spielen unter seiner Regie holten die Knappen nur einen Punkt, zuletzt hagelte es drei Niederlagen in Folge – allerdings gegen Wolfsburg (0:5), Gladbach (0:3) und Leverkusen.
Thiaw & Co.: Junge Talente drängen nach
Im Fall des drohenden Abstiegs soll Grammozis definitiv Trainer bleiben, wie Sportvorstand Knäbel zuletzt bekräftigte. So oder so wird Schalke vermutlich wieder vermehrt auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs setzen müssen. Mit Malick Thiaw (19 Jahre), Mehmet Aydin (19) und Kerim Calhanoglu (18) standen in Leverkusen drei Spieler in der Startelf, die das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Auf Weltmeister und Winter-Neuzugang Shkodran Mustafi hatte Grammozis hingegen komplett verzichtet.
Mit einer Mischung aus jungen Eigengewächsen und Rückkehrern wie Huntelaar oder Sead Kolasinac geht Schalke nun in die letzten sieben Bundesliga-Spiele der Saison – und womöglich die letzten für einige Zeit. Huntelaar hat die Hoffnung indes doch nicht aufgegeben. „Wir werden in jedem Spiel kämpfen“, betonte der Angreifer. „Aufgeben ist für mich keine Option.“
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