Pfeiffer: "Das Spiel ist etwas Besonderes für mich"
Der Stadionkurier zum Heimspiel gegen Darmstadt
Patric Pfeiffer war einer der ersten Neuzugänge, die der FC Augsburg für die laufende Saison bekanntgegeben hatte. Vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub SV Darmstadt 98 stellte sich der in Hamburg geborene Innenverteidiger den Fragen im Stadionkurier. Hier ein kleiner Ausschnitt des Interviews.
Patric, nimm uns doch mal mit in deine Gefühlswelt in der 30. Spielminute am letzten Spieltag der abgelaufenen Zweitliga-Saison. Der Spielstand zwischen Fürth und den Lilien war 0:0, euer Aufstieg war bereits in trockenen Tüchern …
Ich war in einem Zweikampf und habe erst mal gar nicht verstanden, warum der Schiedsrichter mir diese Rote Karte gezeigt hat. Zunächst habe ich gar nicht daran gedacht, welche Auswirkungen diese Karte auf meinen Start beim FC Augsburg in der neuen Saison haben würde, immerhin konnten wir mit einem Unentschieden Zweitliga-Meister werden. Diese Gedanken zum FCA haben erst eingesetzt, als ich zuhause war. Später habe ich mich erkundigt, welche Strafe zu erwarten sein würde und die drei Spiele der Prognose haben sich dann ja auch leider bestätigt. Aus meiner Sicht war das aber eine zu harte Entscheidung, weil der Zweikampf keine Tätlichkeit war, ich niemand verletzen wollte und ich mich auch sofort entschuldigt habe.
Schwamm drüber, jetzt ist diese Liga-Sperre Geschichte, du hast nach dem Pokalspiel in Haching nun auch deine ersten drei Bundesliga-Spiele absolviert. Wie zufrieden bist du mit deiner persönlichen Performance?
Wenn man zwei dieser drei Spiele verliert, kann man natürlich niemals zufrieden sein. Dazu kommt, dass ich durch die Pause im Spielbetrieb in den ersten drei Wochen auch wieder ein wenig den Rhythmus verloren habe – ich konnte übrigens auch wegen einer Verletzung zwei Wochen lang nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Trotzdem komme ich jetzt von Spiel zu Spiel immer besser in die Bundesliga rein und ich bin sicher, dass sich das auch bald auf die Ergebnisse auswirken wird.
Die Defensive ist noch recht anfällig, ich sage nur 15 Gegentore in sechs Spielen. Woran kann das liegen?
Leider machen wir zu viele individuelle Fehler, die sofort bestraft werden und wir sind in einigen Situationen nicht so wach, wie es nötig wäre. Wir haben einfach in den ersten zehn Spielminuten zu viele Gegentore bekommen, wenn wir das abstellen, dann werden wir automatisch auch weniger Treffer kassieren.
In welchem taktischen System fühlst du dich im Defensivverbund am wohlsten?
Wir haben in der Vorbereitung häufig mit Viererkette gespielt, ich habe aber letzte Saison in Darmstadt und in den Jahren zuvor genauso wie in unseren letzten Ligaspielen oft in einer Dreierkette verteidigt. Mir ist es egal, es kommt vielmehr darauf an, dass man eingespielt ist.
Heute geht’s gegen deinen Ex-Klub. Du hast mit offenen Karten gespielt und früh signalisiert, dass du die Lilien verlassen wirst. Wie war der Abschied?
Ich wollte einfach eine neue Messlatte und ein anderes Umfeld haben, weil ich das brauche, um für mich selbst noch mehr zu machen. So kann ich mich hoffentlich auf das nächste Level heben und bevor du fragst: Meine Entscheidung wäre auch so ausgefallen, wenn ich da schon gewusst hätte, dass Darmstadt 98 in dieser Saison ebenfalls in der Bundesliga spielen würde.
Das hätte ich tatsächlich gefragt, was ich aber auch wissen will: Ist dieses Spiel für dich etwas Besonderes? Und jetzt bitte nicht die Standard-Fußballprofi-Antwort …
(Lächelt) Natürlich ist das Spiel gegen die Lilien etwas Besonderes für mich, weil ich viele Spieler sehr gut kenne und wir gemeinsam den Aufstieg geschafft haben. Ich habe zu mehreren Jungs ein sehr gutes Verhältnis, mit Frank Ronstadt und Braydon Manu telefoniere ich aber am häufigsten. Beide haben übrigens wie ich eine Hamburger Vergangenheit. Und ich habe oft im Training gesagt, dass ich einmal in einem richtigen Punktspiel gegen sie antreten möchte und deswegen freue ich mich richtig auf das Duell gegen meine alten Teamkameraden.
Wie geht’s aus?
Auf jeden Fall wird es ein Heimsieg und weil ich zu Null spielen möchte, wird das Ergebnis am Ende ein 2:0 für den FCA sein.
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