Pedersen: "Werden uns das nötige Glück erarbeiten"
Der Stadionkurier vor dem Heimspiel gegen Dortmund
Für den dänischen Defensivspieler Mads Pedersen ist die sich dem Ende zuneigende Spielzeit bereits die vierte im Trikot des FC Augsburg. Die 26-jährige Kampfmaschine spricht mittlerweile nicht nur perfekt Deutsch, sondern hat sich von Jahr zu Jahr auch immer mehr in die Herzen der FCA-Fans gekämpft. Vor dem Spiel gegen den BVB stand Pedersen dem Stadionkurier Rede und Antwort.
Mads, am letzten Samstag ist es dem Team in Bochum leider nicht gelungen, den Klassenerhalt endgültig einzutüten, woran lag‘s?
Das war nicht nur für mich, sondern auch für die ganze Mannschaft und das Trainerteam ein ziemlich schlechtes Gefühl. Wir hatten natürlich mit dem frühen Gegentor einen kleinen Schock zu verdauen, aber es war ja schon in der 2. Spielminute. Also haben wir uns angeschaut und gesagt: „Jetzt kommen wir zurück!“ Danach haben wir zwei bis drei Möglichkeiten kreiert und auch den Ausgleich erzielen können. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ganz einfach zu wenig Fußball gespielt, obwohl wir uns das vorgenommen hatten. Aber die Bochumer haben auch extrem dagegengehalten und mit den beiden abgefälschten Bällen auch das nötige Glück gehabt. Sie mussten gewinnen, um ihre Chance zu wahren, dadurch haben sie vielleicht 120 Prozent abrufen können.
In dieser Saison bist du als Linksverteidiger öfter auf der gegenüberliegenden Seite zum Einsatz gekommen. Wie schwer ist die Umstellung?
Zu Beginn war es schwierig, aber nicht in der Offensive. Das ist für mich einfacher, denn Offensivfußball ist mein Leben. In der Defensive ist es dagegen schwieriger, weil man die Verschiebungen mit allen taktischen Vorgaben der Trainer umsetzen muss. Und die habe ich auf meiner linken Seite natürlich automatisiert und verinnerlicht. Mittlerweile ist mir das rechts defensiv aber genauso in Fleisch und Blut übergegangen, weil ich auch auf der rechten Seite viel Spielpraxis bekommen habe.
Dein erstes Tor im Profibereich erzieltest du für den FC Nordsjaelland ausgerechnet gegen Rekordmeister FC Kopenhagen. Dein bisher schönster Karrieremoment, wie ich gelesen habe. Welcher war der schönste im FCA-Trikot?
Das war glasklar mein Tor gegen den FC Bayern München, vor allem weil wir gegen den Rekordmeister gewonnen haben. Das Trikot, das ich beim Tor anhatte, hängt bei meinem Opa in der Wohnung und ich wurde von so vielen Menschen auf diesen Treffer angesprochen. Auch dieses Spiel mit dem Sieg und meinem Tor gehört mittlerweile zu meinen absoluten Karriere-Highlights.
Du sprichst nach vier Jahren richtig gut Deutsch, wie hast du das geschafft?
In Dänemark konnte ich in der 5. Klasse in der Schule zwischen Deutsch und Französisch wählen. Ich hatte damals scheinbar eine Vorahnung und habe mich für die deutsche Sprache entschieden (lacht). Später hatte ich auch in der weiterführenden Schule noch Deutsch, aber so richtig gelernt habe ich es erst in Augsburg. Am Anfang hatte ich fünf Monate Unterreicht, aber es ging fast nur um Grammatik, die wirklich sehr schwer ist. Dann aber habe ich vor allem in der Kabine ganz genau zugehört, wenn sich die anderen unterhalten haben. Später geht es dann ja vor allem darum, die Angst vor dem Sprechen zu verlieren und mutig darauf loszureden. Heute helfe ich den jüngeren Spielern, welche die Sprache noch nicht so gut können, so wie mir damals geholfen wurde.
Dein Tipp für die beiden letzten Spiele gegen den BVB und Gladbach?
Gegen Dortmund zuhause wird es natürlich ein sehr enges Spiel, aber wir werden uns das nötige Glück erarbeiten und 3:2 gewinnen. Der letzte Spieltag ist der wohl unberechenbarste der ganzen Saison, trotzdem tippe ich in Gladbach auf ein 1:1-Unentschieden.
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Stadionkurier Ausgabe 17 // Saison 2022/2023