Michel: "Werden ein anderes Gesicht zeigen"
Der Stadionkurier zum Heimspiel gegen Gladbach
Vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach sprach FCA-Neuzugang Sven Michel im Interview mit dem Stadionkurier über seine Ziele in dieser Saison, seine Art des Fußballspielens und seinen unkonventionellen Weg ins Profigeschäft.
Sven, du hast jetzt die komplette Vorbereitung mitgemacht und mittlerweile ein Gefühl für diese Mannschaft und das Team drumrum. Wie ist dieses Gefühl?
Ich habe ein gutes Gefühl, wir hatten eine Top-Vorbereitung mit guten Ergebnissen und auch wenn das Spiel in Unterhaching eine echte Katastrophe war, bin ich trotzdem sicher, dass wir eine gute Saison spielen werden, wenn sich alles eingependelt hat. Unser Ziel sollte es sein, in ruhigerem Fahrwasser als am Ende der letzten Spielzeit zu fahren und möglichst schnell die 40-Punkte-Marke zu erreichen. Dazu müssen wir natürlich anders auftreten als letzten Sonntag in Unterhaching.
Das werden die Fans gerne lesen und auch sehr genau beobachten. Du warst bei all deinen bisherigen Klubs eigentlich immer ein Publikumsliebling …
Das liegt wohl an meiner Art des Fußballspielens und wenn ich nicht genau so spielen würde, wäre ich auch kein Profi geworden. Ich bin kein Showman, der im Rampenlicht stehen muss und ich spiele so, wie ich eben bin. Scheinbar kommt das bei den Leuten ganz gut an und ich bin sicher, dem FC Augsburg auch genauso helfen zu können.
Experte Didi Hamann hat den FCA zum ersten Mal in 13 Jahren nicht als Absteiger getippt. War das ein Thema in der Mannschaft?
Ich höre das gerade zum ersten Mal, darüber haben wir nicht in der Kabine gesprochen. Der Herr Hamann hat ja sowieso immer die tollsten Theorien, das bereitet mir jetzt also nicht wirklich schlaflose Nächte.
Was vielen auch unbekannt sein dürfte, der heutige Gegner ist einer deiner Ex-Klubs.
Ich habe eher einen unkonventionellen Weg genommen, bis ich zum Fußballprofi wurde, da ich niemals irgendein Nachwuchsleistungszentrum von innen gesehen habe. Ich habe eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik in einer Gießerei gemacht und später zum Sozialhelfer. Daneben habe ich hobbymäßig gekickt.
Hast du die Ausbildungen beendet?
Nein, leider nicht. In der Gießerei war es für mich als Tollpatsch eher gefährlich, deswegen der Wechsel zum Sozialhelfer, diese Ausbildung musste ich dann aber wegen dem Fußball abbrechen. Allerdings war dieser Wechsel von Siegen zur U23 von Gladbach damals keine wirklich gute Entscheidung. Ich war zuvor mit den Sportfreunden zwar als Torschützenkönig in die Regionalliga aufgestiegen, aber das war trotzdem alles noch ein bisschen zu früh für mich. Später habe ich den Umweg über Cottbus genommen, wo ich trotz des Abstiegs in die dritte und sogar in die vierte Liga eine richtig gute Zeit hatte und mich sehr wohlgefühlt habe.
Auch später nach deinem Wechsel zu Paderborn bist du erst einmal abgestiegen.
Sportlich ja, aber durch den Zwangsabstieg von 1860 München durften wir in der 3. Liga bleiben. Danach begann die wilde Reise und wir sind danach in einem Zug sensationell mit dem SC Paderborn bis in die Bundesliga aufgestiegen.
Gladbach war der letzte Gegner der vergangenen Saison und ist der erste in dieser Saison. Was für ein Spiel erwartest du gegen die Fohlen?
Ich habe gelesen, dass die Fohlen durch den großen Umbruch eine der Überraschungsmannschaften der Liga werden können. Das kann in die eine, aber auch in die andere Richtung gehen. Ich kann nur uns bewerten und bin sicher, dass wir ein anderes Gesicht als in Haching zeigen werden. Wir gewinnen 2:0!
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