Krapf: „Miteinander, nicht übereinander sprechen“
Vor über 600 Mitgliedern
Seit rund einer Woche hat der FC Augsburg einen neuen Präsidenten: Markus Krapf. Als erste Amtshandlung lud er alle FCA-Mitglieder zu einem Mitgliederabend in die WWK ARENA ein. Sein Versprechen: „Ich stehe für Ehrlichkeit, Offenheit und Direktheit.“
Großes Interesse am Dienstagabend im LEW BusinessClub der WWK ARENA: Rund 600 Vereinsmitglieder waren der Einladung des neuen FCA-Präsidenten gefolgt, um erstmals in den direkten Austausch zu gehen. „Ich bin wirklich begeistert, zu meinen Zeiten als Geschäftsführer kamen nicht einmal zu Jahreshauptversammlungen so viele Mitglieder zusammen“, zeigte sich Krapf erfreut über den großen Andrang. Auch die aktuelle Mitgliederanzahl sei beeindruckend: „Die FCA-Familie zählt mittlerweile über 21.000 Mitglieder, wir sind auf einem guten Weg der drittmitgliederstärkte Verein in Bayern zu werden.“ Erstmals stellte er sich den Fragen der anwesenden Mitglieder, erklärte seine Ziele und sprach sich für mehr Transparenz im Verein aus. „Es war mir ein großes Anliegen, euch gleich in meinen ersten Tagen als Präsident zu treffen, damit nicht viel Zeit vergeht und wir die Dinge gemeinsam anpacken können.“
In einer lockeren Talkrunde sprach der gebürtige Augsburger zunächst über seinen Werdegang und wie es überhaupt dazu kam, dass er als Präsident in Betracht gezogen wurde. „Eigentlich dachte ich, dass der Aufsichtsrat sich nur ein Meinungsbild über einen Kandidaten bei mir einholen wollte. Ich war dann ganz schön überrascht, als sie mich fragten, ob ich mir diesen Posten vorstellen könnte.“ Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen mit seiner Familie sagte er schließlich zu. Und nun strotzt er voller Tatendrang: „Es gilt, die Stagnation nach vielen tollen Jahren aufzuhalten und ins Positive umzudrehen.“ Mittlerweile versuche er bereits, sich einen so detaillierten Eindruck wie möglich auf das Geschehen rund um den Verein zu machen und bat um Geduld: „Sobald ich mich eingearbeitet habe, werde ich auf viele Fragen Antworten für euch haben.“
„50+1 wird nun gelebt werden“
Aus seiner Sicht sei es nun am wichtigsten, den Austausch mit den vielen Interessensgruppen zu suchen, darunter den verschiedenen Gremien aus KGaA, eV sowie Investorengruppe. „Ich möchte betonen, dass ich keinerlei wirtschaftliche Eigeninteressen habe und nun erstmals seit 20 Jahren die Personenidentität zwischen Investor und Präsidenten aufgehoben wurde. Darin sehe ich eine große Chance, dass 50+1 dadurch nun gelebt wird. Die Interessen der Mitglieder werden dadurch ganz klar gestärkt!“ Zudem wolle er die Rückkehr zu einer Zeit angehen, in der alle Fans bedingungslos hinter der Mannschaft standen und in der Tradition großgeschrieben wurde. Die Entwicklung der Nachwuchsspieler in der neuen Paul-Renz-Akademie sei ein ebenso wichtiges Ziel wie ein stärkerer Fokus auf den Frauen- und Mädchenfußball: „Ich stehe für Vielfalt“. Oberste Prämisse sei aber der direkte Austausch zwischen Verein und seinen Mitgliedern, denn zuletzt hätte dieser nicht auf Augenhöhe stattgefunden: „Wir müssen wieder miteinander reden, nicht übereinander. Das hatte schon Walther Seinsch während seiner Amtszeit immer wieder postuliert und ich habe sehr viel von ihm gelernt.“
Im Anschluss an die Talkrunde hatten schließlich alle Mitglieder die Möglichkeit, ihre Sorgen, Nöte und Wünsche vorzutragen. Viele FCA-Fans nutzten diese Gelegenheit, trugen kritische Punkte hervor, lobten Krapf aber auch für seinen Mut, etwas verändern zu wollen. Nach rund zweieinhalb Stunden endete schließlich ein kurzweiliger Abend in der WWK ARENA mit dem guten Gefühl, dass Verein und Fans in Zukunft wieder näher aneinanderrücken werden, um auch in den kommenden Jahren wieder gemeinsam sportlich erfolgreiche Zeiten feiern zu können.
Rückblick auf den Mitgliederabend im FCA TV: Markus Krapf stellt sich vor
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