Köln im Check: Kriselnde Rheinländer
Abstiegsgefahr und Pokal-Aus
Nach dem erfolgreichen Auftakt unter Cheftrainer Jess Thorup muss der FC Augsburg nun auswärts beim 1. FC Köln ran. Der Effzeh kommt sportlich bislang nicht in Fahrt und steckt im Tabellenkeller fest. Die Kölner im Check vor der Partie am Samstagnachmittag (15.30 Uhr).
Der 11. November um 11.11 Uhr steht bekanntlich für das offizielle Einläuten des neuen Karnevals-Jahres. Eigentlich ein Tag voller Freude und ein wahres Highlight, vor allem für jeden Rheinländer. Für alle Köln-Fans unter den Karnevalsliebhabern könnte dieser fast schon heilige Tag in diesem Jahr ein wenig trüber werden, denn es kriselt in Köln. Sportlich will es in dieser Saison so gar nicht laufen. Mit nur vier Punkten steht der Effzeh auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am vergangenen Spieltag hagelte es eine 0:6-Niederlage bei RasenBallsport Leipzig. Dabei hatte der ein oder andere FC-Anhänger beim 3:1-Derbysieg gegen Mönchengladbach – eine Woche zuvor – wieder ein wenig Hoffnung geschöpft. Den ersten Dreier gab es somit erst am 8. Spieltag, zuvor konnten die Kölner einzig in Frankfurt (1:1) Punkte mitnehmen.
Trainer Steffen Baumgart nahm seine eigene Mannschaft nach der Leipzig-Pleite in die Pflicht und stellte sogar die Mentalitätsfrage. „Da muss ich deutlich werden. Da muss ich einigen erklären, was Bundesliga bedeutet. Man kann gegen Leipzig verlieren, aber nicht so einfach unser Torverhältnis aus der Hand geben. So eine Körpersprache habe ich in den zweieinhalb Jahren, die ich hier bin, noch nicht erlebt“, so der 51-Jährige. Auch der Auftritt im Pokal unter der Woche offenbarte Schwächen: Gegen den Zweitligisten aus Kaiserslautern lagen die Kölner zwischenzeitlich 0:3 in Rückstand, starteten zu spät mit der Aufholjagd und schieden am Ende 2:3 aus dem Pokal aus. Die Generalprobe vor dem Duell mit den Fuggerstädtern ging somit schief.
Abgang zweier Identifikationsfiguren
Auf dem Transfermarkt ging es in Köln in diesem Sommer ruhiger zu. Dabei konnten die Rheinländer einer drohenden Transfersperre vorerst entgehen. Dennoch hängt das Damoklesschwert der FIFA immer noch bedrohlich über dem Geißbockklub und das finale Urteil des CAS ist noch nicht gefällt. Diese Ungewissheit behinderte somit auch die Transferambitionen in diesem Sommer. Dennoch stießen in der Defensive Jeff Chabot (Sampdoria Genua) nach einer einjährigen Leihe fest zum Effzeh, Jacob Christensen (Nordsjaelland), Rasmus Carstensen (KRC Genk/Leihe) und Leart Paqarada (St. Pauli) verstärkten zudem die Verteidigung. Offensiv können die Kölner auf die Dienste des Mittelstürmers Luca Waldschmidt (VfL Wolfsburg) setzen, der den Klub zunächst per Leihe verstärkt.
Auf der Abgang-Seite mussten die Köllner zwei wahre Identifikationsfiguren verabschieden. Mit Timo Horn und dem langjährigen Kapitän Jonas Hector verließen zwei Ur-Kölner den Verein. Zwei weitere wichtige Personalien im Mittelfeld – Ellyes Skhiri und Ondrej Duda – ließ der Rheinklub nach Frankfurt bzw. nach Italien zu Hellas Verona ziehen.
Der Blick auf die Statistik ist mehr als ausgeglichen. In 23 Duellen konnten beide Teams jeweils acht Partien für sich entscheiden, sieben Spiele endeten unentschieden. In der letzten Saison war für die Augsburger sowohl in der Ferne als auch zu Hause gegen die Geißböcke nichts zu holen. Dementsprechend besser will es der FCA unter Neu-Trainer Jess Thorup machen und auch im dritten Spiel unter dem neuen Coach den dritten Erfolg eintüten.
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