Kämpfer mit Torinstinkt: Michel im Porträt
Über die Regionalliga in die Bundesliga
Sven Michel stürmt ab der Saison 2023/24 für den FC Augsburg. Bei seiner Ankunft stellte sich der 32-Jährige als Kämpfer vor – eine Selbstbeschreibung, die kaum besser passen könnte. Der Neuzugang im Porträt.
Schon die Ausbildung des wendigen Angreifers verlief anders als die der meisten Bundesliga-Spieler. Statt in einem Nachwuchsleistungszentrum verbrachte Michel den Großteil seiner Jugend bei lokalen Amateurvereinen. Nur ein Jahr lang spielte der Stürmer in der U14 von Borussia Dortmund. Michel kämpfte sich weiter nach vorne, lief wenig später für den Nachwuchs des SuS Niederschelden auf und ging dort ab 2009 in der Landesliga auf Torejagd. Ein Jahr später wechselte der gebürtige Freudenberger zu den Sportfreunden Siegen, bei denen er in der Regionalliga West auflief.
In der Saison 2012/13 gelang Michel dort der Durchbruch. Nachdem er bereits bis zum Jahreswechsel 14 Tore in 20 Spielen für die Siegener erzielen konnte, nahm Borussia Mönchengladbach ihn im Winter unter Vertrag. Zwar spielte Michel auch bei den Fohlen weiterhin in der Regionalliga West bei der zweiten Mannschaft, netzte allerdings zuverlässig. Mit sechs weiteren Treffern sicherte sich Michel die Torjägerkanone in der vierten Liga und gab damit zugleich ein Bewerbungsschreiben für den Profifußball ab.
Profidebüt mit 23 Jahren
Es war der damalige Zweitligist FC Energie Cottbus, der die Chance ergriff und den Offensivakteur 2014 unter Vertrag nahm. Im Alter von 23 Jahren konnte Michel damit zum ersten Mal in seiner Karriere Profiluft schnuppern. Insgesamt zwei Jahre lang blieb der Angreifer beim Verein aus der Lausitz, für den er 66 Spiele in der zweiten und dritten Liga absolvierte und zwölf Tore erzielte, ehe er 2016 zum SC Paderborn wechselte.
Mit den Ostwestfalen legte Michel eine beeindruckende Erfolgsserie hin. In der Saison 2017/18 stieg er mit dem SCP in die zweite Liga auf, nur ein Jahr später gelang der direkte Durchmarsch in die Bundesliga – ein Überraschungserfolg, an dem Michel selbst großen Anteil hatte: Insgesamt 71 Tore und 42 Vorlagen konnte der Mittelstürmer in sechs Jahren bei den Paderbornern verbuchen. Bei einer solchen Quote verwundert es kaum, dass auch Vereine aus der Bundesliga auf den treffsicheren Angreifer aufmerksam wurden.
Im Winter 2022 schloss sich Michel Union Berlin an. Bei den Eisernen bekam der spielstarke Offensivmann die Chance, zum ersten Mal in seiner Karriere international zu spielen. Auch in der Hauptstadt behielt der 32-Jährige seinen Torinstinkt bei. Trotz einiger Jokereinsätze erzielte er in der abgelaufenen Spielzeit sechs Pflichtspieltreffer. Nun will der Angreifer seiner Karriere beim FC Augsburg neuen Schwung verleihen: „Der Wechsel zum FCA ist genau der richtige Schritt für mich, denn ich möchte wieder regelmäßiger auf dem Platz stehen und als erfahrener Spieler Führungsaufgaben übernehmen“, erklärte Michel bei seiner Vertragsunterschrift.
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