Hoffenheim im Check: Krisenstimmung im Kraichgau
Nur zwei Punkte aus den letzten zehn Partien
Mit der TSG Hoffenheim erwartet der FC Augsburg am 21. Spieltag einen Gegner, der nach einem starken Saisonstart in der Tabelle immer weiter nach unten gerutscht ist. Für die Kehrtwende soll jetzt ein Trainer mit Stallgeruch sorgen. Die Sinsheimer im Check vor dem Duell am Freitagabend (20.30 Uhr).
Vier Siege aus den ersten sechs Spielen holte die TSG zu Saisonbeginn, darunter auch ein 1:0-Erfolg gegen den FCA am 4. Spieltag. Nach zwei durchwachsenen Spielzeiten auf den Plätzen neun (2021/22) und elf (2020/21) schien der Klub aus dem Kraichgau wieder auf dem Weg nach oben, nicht weniger als die Rückkehr auf die europäische Bühne wurde angepeilt. Doch daraus wird nichts, denn nur ein halbes Jahr später steckt Hoffenheim plötzlich im unteren Tabellendrittel fest.
Aus den vergangenen zehn Bundesliga-Spielen holten die Sinsheimer lediglich zwei Zähler, auch im Achtelfinale des DFB-Pokals setzte es Anfang Februar eine 1:3-Niederlage in Leipzig. Weil die TSG nur vier Tage später 2:5 beim VfL Bochum unterlag und gerade in Halbzeit eins eine schwache Leistung zeigte, zogen die Hoffenheimer Verantwortlichen die Reißleine – André Breitenreiter, der vor der Saison als Meistertrainer des FC Zürich ins Kraichgau kam, musste seinen Hut nehmen.
Materazzos Rückkehr nach Sinsheim
Mit Pellegrino Matarazzo steht nun ein alter Bekannter an der Seitenlinie. Der 45-jährige US-Amerikaner, der den VfB Stuttgart 2020 zum Aufstieg in die Bundesliga führte, arbeitete bereits von 2017 bis 2019 in Sinsheim, damals als Cheftrainer der U17 sowie als Co-Trainer unter Julian Nagelsmann und Alfred Schreuder. „Mit seiner Spielphilosophie, seiner Auffassung von Fußball und seinem Umgang mit Menschen passt er zu einhundert Prozent zur TSG“, sagte Manager Alexander Rosen.
Matarazzos Debüt als Hoffenheim-Trainer missglückte allerdings: Am vergangenen Spieltag unterlagen die Kraichgauer Bayer 04 Leverkusen 1:3, was bei der Fanszene für viel Frust sorgte. Nicht nur wegen der Tabellensituation, schließlich hat man als Vierzehnter nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Zwei Zähler liegt die TSG auch hinter dem FCA, weshalb die Partie am Freitagabend zu einem Duell der direkten Tabellennachbarn wird.
„Die Mannschaft kann Fußball spielen, aber wir müssen es schleunigst auf den Platz bringen“, erklärte Mittelfeldspieler Thomas Delaney nach dem Leverkusen-Spiel. Der erfahrene Däne mit Dortmunder und Bremer Vergangenheit kam in der Winterpause vom spanischen Erstligisten FC Sevilla, auch sein Landsmann Kasper Dolberg (OGC Nizza) sowie John Anthony Brooks (Benfica) wurden ausgeliehen. Nicht mehr an Bord ist Georginio Rutter, der für eine kolportierte Ablösesumme von bis zu 40 Millionen Euro in die Premier League zu Leeds United wechselte.