Hertha im Check: Inkonstanz als Konstante
Gedämpfte Stimmung nach der Niederlage im Derby
Hertha BSC ist in der laufenden Saison noch auf der Suche nach Beständigkeit. Zuletzt kassierte die Alte Dame im Berliner Stadtderby beim 1. FC Union Berlin einen empfindlichen Dämpfer. Die Hertha im Check vor dem Duell am Samstag (15.30 Uhr).
Kevin-Prince Boateng bat die Herthaner Fans um Verzeihung. Seine Mannschaft hatte das Berliner Stadtderby beim 1. FC Union Berlin soeben 0:2 verloren – und war damit sogar noch gut bedient gewesen. „Ich habe mich entschuldigt für die Leistung von allen“, erklärte Boateng später. „Es war nicht akzeptabel. Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute nicht da.“
Das Derby demonstrierte einmal mehr, dass die Eisernen der Alten Dame in der Hauptstadt zumindest aktuell den Rang abgelaufen haben. Währen Union durch Europa tourt und aktuell von Platz fünf grüßt, steckt die Hertha im Tabellenkeller fest: 13 Punkte nach zwölf Spielen und Platz 14.
Dardai: „Diese Niederlage schmerzt mehr als andere“
Auffällig ist bei der Mannschaft von Trainer Pal Dardai vor allem die fehlende Beständigkeit. Nach den drei Auftaktniederlagen schien die Hertha nach Siegen gegen die Aufsteiger Bochum (3:1) und Fürth (2:1) auf einem guten Weg – um in der Woche darauf 0:6 in Leipzig zu verlieren. Im Oktober glaubten nach drei Pflichtspielsiegen in Folge einige, dass sich die Mannschaft etwas stabilisiert habe. Aus den vergangenen drei Partien holte der Hauptstadtklub allerdings nur noch einen Punkt.
Im letzten Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (1:1) kassierte die Alte Dame den Ausgleich zwar erst in der Schlussminute. Spätestens die verdiente Niederlage im Derby holte die Fans jedoch zurück auf den Boden der Tatsachen. „Natürlich schmerzt diese Niederlage mehr als andere“, räumte Trainer Dardai ein. „Die Jungs waren nach dem Spiel wirklich angeschlagen und traurig.“
Zweitschwächste Defensive – Dauerbrenner Richter
Die Probleme liegen vor allem in der Defensive. Mit 26 Gegentreffern hat die Hertha die zweitschwächste Abwehr der Liga, nur Schlusslicht Fürth (33) hat noch mehr Tore kassiert. Vorne ruhten im Sommer viele Hoffnungen auf Neuzugang Stevan Jovetic (AS Monaco), der auch verletzungsbedingt allerdings noch nicht recht in Tritt kam (bislang zwei Treffer). Im Derby bei Union fehlte er zuletzt aufgrund einer Corona-Infektion, gegen den FCA wird er in den Kader zurückkehren.
Gute Chancen auf einen Startelfeinsatz hat auch Marco Richter, der im Sommer von Augsburg nach Berlin wechselte. Der 24-Jährige kam bislang in allen Spielen zum Einsatz (zwei Tore), nach anfänglichen Schwierigkeiten stand Richter in den vergangenen sieben Partien immer in der Startelf.
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