

Gumny: "Sehr glücklich über mein Comeback"
Der Stadionkurier zum Heimspiel gegen Leverkusen
Neun Monate lang musste Robert Gumny auf sein Comeback warten, am vergangenen Samstag war es schließlich so weit. Gegen Eintracht Frankfurt stand der Rechtsverteidiger zum ersten Mal seit seinem Kreuzbandriss im März wieder auf dem Platz und konnte dabei sogar ein Jubiläum feiern: Für den 26-Jährigen war es das 100. Spiel im rot-grün-weißen Trikot. Wie er diesen Moment erlebte, welcher vierbeinige Freund ihn in Augsburg von Beginn an begleitet und an welchem exotischen Ort er in diesem Jahr die Feiertage verbringt, verriet der Pole vor dem Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen.
Robert, schön dich nach fast neun Monaten endlich wieder auf dem Platz zu sehen. Wie hat es sich für dich angefühlt?
Es war großartig. Es war mein großes Ziel, dass ich es innerhalb von maximal acht Monaten wieder zurück auf den Rasen schaffe, das habe ich so sowohl meinem Manager als auch dem Trainer gesagt. Ich hätte das sogar erreicht, wenn mich nicht eine kleine Verletzung am Knöchel nochmal ausgebremst hätte. Sonst wäre ich bereits für das Spiel gegen Bayern München wieder fit gewesen. Jetzt bin ich jedenfalls sehr glücklich, dass ich noch vor der Weihnachtspause mein Comeback geben konnte.
Es war für dich auch aus einem anderen Grund ein besonderer Moment, denn es war dein 100. Spiel für den FC Augsburg. War dir das bei deiner Einwechslung eigentlich bewusst?
Ja, Trainer und Staff hatten es mir vor dem Spiel gesagt. Sie hatten sogar ein T-Shirt als Andenken für mich vorbereitet, das hängt inzwischen bei mir zuhause. 100 Spiele für einen Bundesliga-Verein gemacht zu haben, ist ein fantastisches Gefühl. Daran werde ich mich sicher mein restliches Leben lang erinnern.
Am Ende stand ein 2:2 gegen Eintracht Frankfurt. Ein gerechtes Ergebnis?
Ich denke schon. Man muss eben die Erwartungshaltung vor dem Spiel miteinbeziehen. Jeder dachte, dass wir in diesem Spiel keine Chance hätten. Somit sind wir mit dem Punkt zufrieden. Auf dieser Leistung können wir sicherlich aufbauen. Wenn wir so auch gegen Leverkusen spielen, dann können wir erneut für eine neue Überraschung sorgen.
Für dich persönlich steht gegen die Werkself bereits das nächste Jubiläum an. Gegen Bayer 04 hast du vor vier Jahren dein Bundesliga-Debüt gegeben.
Da hast du recht. Das war damals für mich natürlich ein ganz besonderer Moment. Ich muss aber zugeben, dass ich das jetzt gar nicht auf dem Schirm gehabt hätte, wenn du mich nicht drauf angesprochen hättest.
Es hat sich in der Zwischenzeit auch einiges verändert. Damals bist du als junges Talent hierher nach Augsburg bekommen, inzwischen hast du 100 Spiele auf dem Buckel. Wie schaust du auf deine Entwicklung beim FCA?
Jede Saison war für mich bisher anders. Unter Jess Thorup habe ich bisher nicht so viele Spiele gemacht, dafür waren die, die ich machen durfte, wahrscheinlich die besten. Ich bin sehr froh, dass ich auf meiner Stammposition als Rechtsverteidiger spielen kann. Zuvor musste ich häufiger auch als Innenverteidiger in der Dreierkette ran. Natürlich hat mich die Verletzung aus der Bahn geworfen, aber abgesehen davon habe ich unter dem aktuellen Trainer meine beste Zeit hier in Augsburg.
Es war nicht deine erste schwere Verletzung, die du in deiner Karriere hinnehmen musstest, und sicherlich war es für dich keine leichte Zeit. Wie hast du Kraft gefunden, so schnell wieder zurückzukommen?
Mit 19 Jahren hatte ich bereits zwei schwere Knieverletzungen. Ich wusste dadurch, was das bedeutet und wie ich damit umzugehen habe. Als ich die Diagnose das erste Mal gehört habe, hat mich das natürlich geschockt und ich habe sogar geweint. Tags darauf haben wir dann aber alles organisiert. Ich habe die Operation und Reha in Polen gemacht, so konnte ich nahe bei meiner Familie sein. Sie und meine Freundin haben mich in dieser Zeit sehr unterstützt. Gott sei Dank verlief alles gut und es gab keine Komplikationen, so dass ich danach recht schnell wieder ins Training einsteigen konnte.
Deine Freundin lebt mit dir zusammen hier in Augsburg. Kommt auch sie gut in der Stadt zurecht?
Ja, wir haben eine französische Bulldogge, um die wir uns gemeinsam kümmern. Ansonsten hat sie hier auch einen kleinen Beauty-Salon aufgemacht. Das war schon seit Langem ihr Ziel und ich habe sie dabei so gut wie möglich unterstützt.
Wie heißt euer Hund und wie alt ist er?
Er heißt Gucci und wird im April sechs Jahre alt. Ich bin sehr froh, dass wir ihn haben. Er freut sich jedes Mal, wenn ich nach Hause komme und stürmt direkt auf mich zu. Wenn man einen schlechten Tag hat, geht es einem nach so einer Begrüßung gleich wieder besser. Ich denke, ihm selbst gefällt es in Augsburg auch ganz gut. Hier gibt es genug Grünflächen, wo er sich austoben kann.
Woher kommt deine Begeisterung für Hunde?
Ich bin quasi mit ihnen aufgewachsen. Meine Familie in Polen hatte schon immer Hunde, für mich war es also keine Frage, dass ich mir auch einen zulege, wenn ich einmal allein lebe.
Gut zwei Wochen sind es noch bis Weihnachten. Wie verbringst du dieses Jahr die Feiertage?
Nach dem Spiel in Kiel geht‘s für mich erstmal für zwei Tage zu meiner Familie nach Polen. Danach fliege ich nach Dubai. Aufgrund meiner Verletzung hatte ich in diesem Sommer keinen Urlaub und wollte das jetzt nachholen. Ich habe meine Eltern gefragt, ob es für sie ausnahmsweise okay ist, wenn ich Weihnachten dieses Jahr nutze, um ein bisschen Sonne zu tanken. Sie waren damit einverstanden und ich bin dafür sehr dankbar.
Zuvor stehen allerdings noch zwei wichtige Spiele in der Bundesliga an. Was habt ihr euch für die Partie gegen Leverkusen vorgenommen?
Wir müssen denselben Einsatz zeigen wie gegen Frankfurt. Wir müssen kämpfen, ansonsten können wir keine Punkte erwarten. Leverkusen ist nicht mehr die gleiche Übermannschaft wie letztes Jahr, aber sie haben immer noch dieselben herausragenden Spieler. Aber auch sie wissen sicherlich, wie schwierig es ist, gegen uns in der WWK ARENA zu punkten. Wir haben einen guten Lauf und sind im Pokal weitergekommen. Wir werden versuchen, auch dieses Spiel zu gewinnen.
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