Freiburg im Check: Schwankend auf hohem Niveau
Defensivarbeit im Fokus
Am 6. Spieltag der Bundesliga muss der FC Augsburg auswärts beim SC Freiburg ran. Der Europapokal-Teilnehmer aus dem Schwarzwald zeigte sich zuletzt nicht immer sattelfest. Die Breisgauer im Check vor dem Spiel am Sonntag (17.30 Uhr).
Die Erleichterung am vergangenen Spieltag war groß auf Seiten der Freiburger. Nach einem torlosen Remis gegen Eintracht Frankfurt (0:0) lobte Trainer Christian Streich die geschlossene Mannschaftsleistung und zeigte sich trotz der Punkteteilung zufrieden: „Es war ein kollektives, hartes Arbeiten. Wir waren insgesamt stabiler, kompakter, die Abstände waren nicht so groß, die Kette ist besser rausgeschoben. Das hat mich sehr, sehr gefreut“, so der 58-Jährige, der für seine klaren und ehrlichen Worte bekannt ist.
Zuletzt war vor allem die Defensive der Breisgauer in der Kritik. Die in der letzten Saison so stabile Abwehrreihe wirkte bisweilen fehlerhaft, vor dem Spiel gegen Frankfurt kassierte die Streich-Elf innerhalb kürzester Zeit neun Gegentore – fünf gegen den VfB Stuttgart (0:5), vier gegen Dortmund (2:4). Auch im ersten Europa-League-Spiel fing sich der Sport-Club gegen den griechischen Serienmeister aus Piräus zwei Tore, gewann die Partie dennoch 3:2. Dabei erwischten die Freiburger eigentlich einen Start nach Maß in die neue Saison, sicherten sich in den ersten beiden Spielen sechs Punkte und meisterten auch die Pflichtaufgabe im Pokal.
Ein möglicher Grund für die Defensiv-Schwankungen könnte das Fehlen von Kapitän Christian Günter sein. Seit längerer Zeit laboriert der Außenverteidiger nun bereits an einer Unterarmfraktur. Wann der etatmäßige Kapitän dem SCF wieder zur Verfügung stehen wird, scheint allerdings noch nicht absehbar. Im Duell mit dem FCA müssen die Freiburger neben Günter auf eine weitere Stammkraft verzichten. Mittelfeldspieler Nicolas Höfler sah nach seinem harten Einsteigen gegen den Dortmunder Marcel Sabitzer die Rote Karte und kehrt erst nach der Länderspielpause Mitte Oktober auf den Rasen zurück. Fraglich ist der Einsatz des ehemaligen Augsburgers Michael Gregoritsch.
Kaum verändert in die neue Saison
In der Sommerpause musste man in Freiburg diesmal nur vereinzelte Abgänge verkraften, der Kader blieb größtenteils zusammen. Lediglich mit dem zuvor verliehenen Kevin Schade und Ex-Stammtorwart Mark Flekken wechselten zwei Spieler auf die Insel. Zudem verabschiedete sich SCF-Rekordtorschütze Nils Petersen (105 Tore) in den Ruhestand. Verstärken konnten sich die Breisgauer mit Mittelstürmer Junior Adamu aus Salzburg sowie mit den beiden Ex-Freiburgern Florian Müller (VfB Stuttgart) und Maximilian Philipp (VfL Wolfsburg). Den Platz zwischen den Pfosten sicherte sich der deutsche U21-Torwart Noah Atubolu, der aus der Freiburger Talenteschmiede stammt.
Mit dem Heimspiel gegen den FCA startet der Sport-Club am Sonntag in eine interessante Woche: Am Donnerstag, 5. Oktober, (18.45 Uhr) empfangen die Streich-Schützlinge den englischen Traditionsklub West Ham United im Europa-Park Stadion, drei Tage später folgt das Gastspiel beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Spätestens dann wird man sehen, ob sich die Defensive nachhaltig stabilisiert hat und in welche Sphären der SC Freiburg in dieser Saison vordringen kann.
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