Frankfurt im Check: Endspurt um Europa
Zwischen Soll und Haben
Am Freitagabend eröffnet der FC Augsburg den 30. Spieltag in Frankfurt. Obwohl die Eintracht sich laut Tabelle eigentlich im erklärten Zielgebiet befindet, kriselt es seit einigen Wochen in Hessen. Die SGE im Check vor der Flutlicht-Partie im Deutsche Bank Park (20.30 Uhr).
Es waren ratlose Gesichter, die nach einer enttäuschenden Vorstellung am vergangenen Spieltag auf Frankfurter Seite dreinblickten. Die 0:3-Niederlage in Stuttgart bildete den vorläufigen Tiefpunkt einer schleichenden Talfahrt, die bei den Hessen seit einigen Wochen ihren Lauf genommen hat. Nur zwei Punkte aus den letzten vier Bundesliga-Spielen, insgesamt 15 Zähler aus allen Partien der bisherigen Saisonhälfte und Platz acht in der Rückrunden-Rangliste – damit liegt man in der Mainmetropole mittlerweile unter den eigenen Erwartungen.
Es passt gerade alles nicht ganz zusammen, denn auf der anderen Seite steht ein Tabellenbild, welches auf den ersten Blick eigentlich gar keinen Grund zur Sorge darstellt: Fünf Spieltage vor Schluss belegen die Adlerträger mit 42 Zählern Platz sechs und hätten damit einen internationalen Startplatz für die kommende Spielzeit sicher – man ist eigentlich im Soll. Auch die Statistiken könnten schlechter aussehen: Das Spiel der Frankfurter verzeichnet viele gewonnene Zweikämpfe, Sprints und intensive Läufe - hier ist man jeweils unter den besten drei Klubs der Liga.
Trotzdem: Der Punkteabstand bröckelt, die Unruhe im Vereinsumfeld wächst. Mit der Partie gegen den FC Augsburg steht am Freitag laut Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche ein Duell „direkter Konkurrenten“ an. Die Fuggerstädter sind dem Team von Trainer Dino Toppmöller gemeinsam mit dem SC Freiburg (beide 39 Punkte) dicht auf den Fersen. Eintracht-Urgestein Makoto Hasebe, der unter der Woche sein Karriereende im Sommer verkündet hatte, fordert von seinem Team „Einstellung, Emotionalität und Leidenschaft“. Kevin Trapp sprach in der Pressekonferenz vor dem Spiel von einer „Reaktion“, welche die Mannschaft auf den Platz bringen müsse.
Götze und Skhiri zurück auf dem Platz
Aktuell zehrt man „Im Herzen von Europa" noch aus dem Vorsprung einer starken Hinrunde. 2024 konnte die Eintracht von insgesamt 15 Pflichtspielen bisher jedoch nur vier gewinnen. Im Pokal musste man sich der Überraschungsmannschaft aus Saarbrücken 0:2 geschlagen geben, in der Conference League war bereits in der ersten K.O.-Runde Schluss.
Auch die Personalsituation ist angespannt: Gegen Stuttgart musste Toppmöller mit den gesperrten Tuta – der auch gegen den FCA noch fehlen wird – und Junior Dina Ebimbe, dem verletzten Ellyes Skhiri sowie dem kurzfristig erkrankten Mario Götze vier potenzielle Stammspieler ersetzen. Dazu kommen die beiden Langzeitverletzten Saša Kalajdžić (Kreuzbandriss) und Kapitän Sebastian Rode (Knie-OP). Zumindest Götze und Skhiri sind mittlerweile zurück im Mannschaftstraining, ob es am Freitag bereits wieder für einen Startelfeinsatz reicht, bleibt abzuwarten.
Im Hinspiel in der WWK ARENA hatten die Rot-Grün-Weißen am Sonntagabend bei Minus 13 Grad die Nase vorn und konnten das Spiel durch Tore von Fredrik Jensen und Iago 2:1 für sich entscheiden. Noch auf Seiten der Frankfurter stand zu diesem Zeitpunkt Kristijan Jakić, der erst im Winter per Leihe vom Main an den Lech kam. Zum Wiedersehen im Waldstadion könnte es auch mit Ex-Augsburger Philipp Max kommen, der in der laufenden Saison bisher in 22 Bundesliga-Partien für die Adlerträger zum Einsatz kam.