"Es ist nicht schwer, sich immer wieder zu motivieren“
Seit 2012 schnürt Jan Moravek bereits seine Schuhe für den FC Augsburg. Der tschechische Nationalspieler wurde in dieser Zeit immer wieder von Verletzungen geplagt. Gegen Eintracht Frankfurt stand er nach langer Zeit wieder in der Anfangsformation. Walter Sianos traf den Mittelfeldspieler vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart.
Black Friday! Der FCA hat in der Bundesliga bisher 18 Freitagsspiele absolviert, dabei gab es elf Niederlagen und nur ein Spiel wurde gewonnen. Wie kann man diese Vorwochenendschwäche erklären?
Ist das so? Das wusste ich bisher gar nicht. Das ist schon seltsam und ich kann mir das gar nicht erklären. Schade eigentlich, denn Freitag ist im Prinzip ein schöner Spieltag, weil da noch das ganze Wochenende vor einem liegt. Aber wenn das so ist, dann bin ich froh, dass wir in dieser Saison kein Freitagsspiel mehr haben. Wir sind wohl sehr auf 15.30 Uhr gepolt.
Das Spiel in Leipzig wurde 0:2 verloren. „Das war nicht unser bester Tag“, sagte Trainer Manuel Baum nach dem Spiel. Wie hast du die Partie erlebt?
Ja, da muss ich unserem Trainer beipflichten. Ich wurde ja erst spät eingewechselt und habe das Spiel von der Bank aus verfolgt. Es war tatsächlich nicht unser bester Tag und es war nach langer Zeit mal wieder ein Spiel, in dem der Gegner einfach besser war als wir. Wir hatten auch kaum Torchancen, aber das passiert und wir müssen das schnell abhaken. Unsere Konzentration gilt bereits voll unserem nächsten Gegner VfB Stuttgart.
Laut Statistik war der Ballbesitz ausgeglichen.
Ja, das stimmt, ich habe mir nach dem Spiel auch die Statistik angesehen, wir hatten erstaunlich viele Räume, aber bei diesem Spiel hat man einfach die individuelle Klasse von Leipzig gesehen.
Du bist jetzt seit 2012 beim FC Augsburg, für einen Profi ist das schon eine lange Zeit. Aber deine Zeit beim FCA gleicht etwas einer Achterbahnfahrt. Viele Verletzungen haben dich immer wieder ausgebremst. Wie würdest du sie zusammenfassend beschreiben?
Es gab immer wieder Phasen, die nicht so schön waren, das stimmt. Aber ich muss sagen, dass ich alles richtig gemacht habe mit meinem Wechsel zum FCA. Gerade für tschechische Spieler ist es schwer, in der Bundesliga Fuß zu fassen, derzeit spielen ja nur fünf meiner Landsleute hier.
Wie zermürbend ist es, immer wieder von vorne zu beginnen?
Wenn man Fußball liebt, ist es nicht schwer, sich immer wieder neu zu motivieren. Klar, es ist kein schönes Gefühl, wenn man verletzt ist und es ist schlimm, wenn man das Spiel von draußen ansehen muss. Aber ich versuche solche Dinge schnell zu verdrängen und ich bin jemand, der dann schnell wieder nach vorne blickt. Es läuft immer besser, ich kann regelmäßig trainieren und ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr.
Gab es Momente, in denen du schon an allem gezweifelt hast?
Wenn ich ehrlich bin, dann gab es auch diese Momente der Enttäuschung, ich denke aber auch, dass das normal ist für einen Fußballer, weil jeder spielen will. In jedem Bundesligaverein muss man sich der Konkurrenz stellen und die ist überall groß.
Das komplette Interview mit Jan Moravek lesen Sie beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart im Stadionkurier. Als Vereinsmitglied können Sie den neuen Stadionkurier bereits vorher online lesen. Einfach mit dem Mitglieder-Login anmelden und den neuesten Stadionkurier herunterladen.
STADIONKURIER AUSGABE 12 | SAISON 2017/2018
- Interview mit Jan Moravek: „Wenn man Fußball liebt, ist es nicht schwer, sich immer wieder neu zu motivieren“
- Was macht eigentlich ... ? Claus Brandmaier
- Unser Gegner im Portrait: Christian Gentner
- Glosse: Länderverwirrungen, irrwitzige Namensgebungen und sinnfreier Behördenkrams
- u. v. m.
- Tags:
- Jan Morávek