Der FC Augsburg tritt am Samstag die kürzeste Auswärtsfahrt der Saison an – als Gegner wartet der FC Bayern München. Der Rekordmeister ist im Kampf um die Meisterschale so gefordert wie lange nicht mehr. Die Bayern im Check vor dem Spiel am Samstagnachmittag (15.30 Uhr).

Mit einem 2:1 gegen den VfB Stuttgart haben sich die Münchner am vergangenen Samstag die Tabellenführung in der Bundesliga zurückerobert. 24 Stunden lang waren die Bayern von ihrem angestammten Platz an der Spitze von Borussia Dortmund verdrängt worden. Inzwischen stehen die beiden Mannschaften punktgleich auf den ersten beiden Rängen. Nur durch das bessere Torverhältnis haben die Roten aktuell noch die Nase vorn.

Die Bundesliga ist damit so spannend wie seit Jahren nicht mehr. Laut Oliver Kahn muss das jedoch für den bayerischen Serienmeister nichts Schlechtes bedeuten: „Es ist gut, wenn du in allen Wettbewerben fighten und kämpfen musst, wenn du dranbleiben musst, weil das einfach die Spannung in allen Wettbewerben erhöht“, sagte der Vorstandschef der Bayern vor zwei Wochen nach dem Spitzenspiel gegen Union Berlin (3:0). Der von Kahn zitierte Spannungseffekt zeigte zumindest in der Champions League bereits Wirkung. Am Mittwoch gewannen die Münchner das Rückspiel gegen Paris Saint-Germain 2:0 und zogen damit ins Viertelfinale ein.

Doch so souverän der Rekordmeister bisher in den internationalen Wettbewerben auftritt, so häufig ließ man in der Bundesliga festeingeplante Punkte liegen. Mit drei Unentschieden startete das Starensemble von Trainer Julian Nagelsmann eher mäßig aus der Winterpause, trotz hoher Spielanteile zeigte sich die Offensive im Abschluss nicht effektiv genug. Die mangelnde Chancenvertretung war für Nagelsmann auch nach dem Sieg gegen Stuttgart ein Thema, als er davon sprach, dass man das Spiel etwas „seriöser“ zu Ende hätte spielen können. 

Bayern-Defensive in hervorragender Verfassung

Dafür zeigt sich die Hintermannschaft der Münchner – abgesehen von der 2:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach – derzeit in hervorragender Verfassung. Nur ein Tor kassierte der Rekordmeister wettbewerbsübergreifend in den letzten drei Pflichtspielen, insbesondere zwei Spieler sorgten dabei zuletzt für Furore: Josip Stanisic und Matthijs de Ligt.

Stanisic gilt als einer der Gewinner der Rückrunde. Das 22-jährige Eigengewächs konnte sich einen Stammplatz in der bayerischen Verteidigung erspielen und setzte sich dabei gegen namhafte Konkurrenz, darunter auch Winter-Neuzugang João Cancelo, durch. Im Champions-League-Duell gegen PSG verteidigte der Deutsch-Kroate souverän gegen den Weltstar Kylian Mbappé, was ihm ein großes Lob seines Trainers einbrachte.

Daneben stach zuletzt auch Sommer-Neuzugang de Ligt heraus, der sich in der Rolle als Abwehrchef offenbar immer wohler fühlt. Sowohl gegen Stuttgart als auch am Mittwoch gegen Paris hielt der Niederländer die Bayern mit einer spektakulären Rettungsaktion im Spiel. Gegen den VfB brachte den Innenverteidiger die Bayern zudem mit einem Tor aus der zweiten Reihe auf die Siegerstraße. 

Mit dem Viertelfinal-Einzug in der Champions League im Rücken möchte der Rekordmeister nun auch in der Bundesliga für klare Verhältnisse sorgen. Ein Sieg gegen den FC Augsburg ist deshalb wohl fest eingeplant. Das Hinspiel dürften die Bayern jedoch noch in schlechter Erinnerung haben. Damals gewann der FCA 1:0 und fügte dem Gast aus München die erste Niederlage der Saison zu.

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