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Mit überwältigender Mehrheit wurde auf der ordentlichen Mitgliederversammlung eine Satzungsneufassung angenommen.

Mitgliederversammlung beschließt Satzungsneufassung

Mit überwältigender Mehrheit

Verein 05.12.2023, 23:11

Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt – dem sechsten ungeschlagenen Spiel unter Neu-Trainer Jess Thorup in Folge – hat der FC Augsburg am Dienstagabend seine ordentliche Mitgliederversammlung veranstaltet. Rund 750 Mitglieder kamen in den BusinessClub der WWK ARENA und wurden über die aktuelle Situation und das abgelaufene Geschäftsjahr informiert.

Nach der Begrüßung des Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Müller übernahm Präsident Markus Krapf die Leitung der Veranstaltung. Bevor Krapf über die ersten 15 Monate seiner Amtszeit sprach, begrüßte er die Profimannschaft unter dem großen Applaus der anwesenden Mitglieder. Zudem richtete er besondere Worte an Kurt Rabold, der seit 72 Jahren Mitglied des FC Augsburg ist und als langjährigstes Mitglied des Vereins den Weg in die WWK ARENA gefunden hatte.

Gerade zu Amtsbeginn sei der FCA in einer sportlich schwierigen Situation gewesen, nach dem nicht aus eigener Kraft erreichten Klassenerhalt konnte aber gemeinsam mit dem ehemaligen Geschäftsführer Sport Stefan Reuter, der als Berater an Bord bleibt, eine neue Konstellation im sportlichen Bereich geschaffen werden, um wieder erfolgreicher zu werden. Mit Marinko Jurendic und Heinz Moser, „Experten auch im Bereich der Nachwuchsförderung“, sei die Wunschlösung im sportlichen Bereich installiert worden, um die Durchlässigkeit zwischen Paul-Renz-Akademie und Profimannschaft wieder zu erhöhen. „Das wird sicherlich etwas dauern, aber es ist unser großes Ziel“.

FCA als Aushängeschild für Stadt und Region

Zudem lobte er die gemeinsame Arbeit zwischen Verein und Fans in den vergangenen Monaten in unterschiedlichen Formaten der Mitgestaltung. „Jeder, der bereit ist, seine Ideen und Zeit zu investieren, kann bei unseren Arbeitsgruppen teilnehmen und mit anpacken. Dafür gibt es verschiedene Formate wie Vereinsabende und Arbeitsgruppen.“ Krapf gab aber auch Einblicke über die Entwicklungen innerhalb des Klubs, bei denen es neben dem sportlichen Abschneiden insbesondere auch das Ziel sei, die Nahbarkeit des FC Augsburg zu erhöhen. Daraus sei unter anderem die Idee der „Rot-Grün-Weißen Nacht“ entstanden, aber auch Planungen zur Eröffnung eines FCA-Hauses in der Augsburger Innenstadt. Über das gesellschaftliche Engagement des FC Augsburg könne man sich im kürzlich erschienenen Fortschrittsbericht unter dem Motto „Zusammen wachsen“ ein Bild machen.

Zum Abschluss seiner Rede bekräftigte er seine Devise „Miteinander reden, nicht übereinander“. „Zusammenhalt ist unser größtes Gut, nur so können wir erfolgreich sein.“ Der FC Augsburg wolle ein Aushängeschild für die Stadt Augsburg und die Region sein: „Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen!“

Ströll: „Wir werden unseren Weg nicht verlassen“

Nach dem Bericht des e. V. bat Markus Krapf Geschäftsführer Michael Ströll die Zahlen und Entwicklungsbereiche der KGaA vorzustellen. Ströll konnte den anwesenden Mitgliedern von Rekorderlösen im Bereich Sponsoring berichten, die nicht zuletzt aufgrund der langjährigen und in Deutschland einmaligen Partnerschaft bis 2030 mit Hauptsponsor WWK Versicherungen fußen. Für die Saison 2023/24 konnten zudem zwei weitere Exklusivpartner für den Verein gewonnen werden.

Aufgrund der hohen Abschreibungen sowie den Investitionen in Fanservices (z.B. ein neues Bezahlsystem und Veranstaltungen wie die rot-grün-weiße Nacht) habe die KGaA einen Verlust in Höhe von 8,826 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2022/23 hinnehmen müssen. „Wir haben dieses Minus aber bewusst kalkuliert und wollten keine Leistungsträger abgeben, um dies auszugleichen“, so Ströll, der anfügt: „Auf die letzten fünf Geschäftsjahre gesehen konnte kumuliert ein Gewinn von rund einer halben Millionen Euro eingefahren werden, was die positive Entwicklung des Klubs zeigt“. Sein Fazit: Trotz des Verlusts, gäbe es nur wenige Klubs in Deutschland, die wirtschaftlich so stabil sind wie der FC Augsburg. „Wir werden unseren Weg nicht verlassen, nur das auszugeben, was wir einnehmen“, so Michael Ströll, der zum Ende seiner Ausführungen ergänzt: „Unsere Prämisse für die Zukunft wird sein, alles für den sportlichen Erfolg bei wirtschaftlicher Stabilität zu tun. Wir wollen sportlich mit dem FCA immer wieder die Top Ten angreifen, wohl wissend, dass die Bundesliga für den FCA niemals eine Selbstverständlichkeit ist.“

Nach dem Bericht der KGaA leitete Markus Krapf gleich zum Bericht des e. V. an Vorstand Jakob Geyer weiter, der den Jahresabschluss des FC Augsburg 1907 e. V. vorstellte. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden die Erträge auf 5,767 Millionen Euro (Vorjahr: 3,653 Millionen Euro) gesteigert. Dem gegenüber standen Aufwendungen in Höhe von 5,528 Millionen Euro. Durch den Ausgleich durch Rücklagen in Höhe von 239.331 Euro konnte der e. V. eine bilanzielle Null vorweisen. So wendet der FCA inklusive der in die KGaA ausgegliederten Nachwuchsteams insgesamt rund 7 Millionen Euro für die Nachwuchsförderung aus.

Im Anschluss an die Berichte wurden die Vorstände und Aufsichtsräte für das Geschäftsjahr 2022/23 mit überwältigenden Mehrheiten entlastet. Manfred Ringer, Aufsichtsratsmitglied und Vorsitzender der Ski- und Bergfreunde, ließ das Jahr aus Sicht seiner Abteilung traditionell launig Revue passieren.

Überwältigende Mehrheit für Satzungsneufassung

Unter Tagesordnungspunkt 4 war in der Mitgliederversammlung die Verabschiedung einer Neufassung der Vereinsatzung vorgesehen. In einem partizipativen Prozess, der über ein Jahr dauerte, hatten Vereinsmitglieder, Fans und Gremien gemeinsam an einer Neufassung der in die Jahre gekommenen Satzung gearbeitet. „Es galt, die Satzung zu modernisieren“, so Raphael Brandmiller, der den Prozess von Vereinsseite eng begleitet hatte. Einen großen Teil dazu beigetragen hatte außerdem der Ulrich-Biesinger-Tribüne e.V., der bereits in den vergangenen Jahren Änderungsvorschläge angebracht hatte. „Dem wollten wir Rechnung tragen, in einem wohl einmaligen Prozess in Deutschland. Es waren alle Mitglieder eingeladen daran teilzunehmen. Viele Mitglieder haben sehr viel Zeit investiert, um den Vorschlag zu erarbeiten“, so Brandmiller.

Grundlegende Veränderungsvorschläge waren die Anpassung der Satzung an die Moderne, die Manifestierung der gesellschaftlichen Verantwortung des Vereins sowie die weitere Übertragung von Entscheidungen an die Mitgliederversammlung. So sollen unter anderem das Wappen, die Höhe der Mitgliedsbeiträge und die Veräußerung von Kapitalanteilen an Gesellschaften in Zukunft von der Zustimmung der Mitgliederversammlung abhängig gemacht werden. „Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt ein wichtiger ist, um den FCA für die Zukunft erfolgreich aufzustellen“, so Brandmiller vor der Abstimmung. Michael Weihmayr vom UBT e.V. ergänzte: „Wir glauben an diese Satzung, die auf einem Konsens entstanden ist.“

Nach weiteren Erläuterungen von Rechtsanwalt Thomas Himmer, der den Prozess juristisch eng begleitete, sowie einer transparenten Aussprache wurde der Antrag der erarbeiteten Satzungsänderung mit überwältigender Mehrheit durch die Mitgliederversammlung angenommen. Auch die neu eingeführte Beitragsordnung fand die überwältigende Mehrheit der Mitglieder.

Ehrungen für verdiente Mitglieder

Beim Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ wurden noch einmal alle Mitglieder namentlich hervorgehoben, die seit 25, 40 bzw. 50 Jahren dem FCA die Treue halten. Sie wurden auch schon beim vergangenen Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt von Präsident Markus Krapf vor großer Kulisse am Spielfeldrand geehrt.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden folgende Personen mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet: Jakob Geyer, Martina Grabowski, Artur Kieferle, Michael Koppold, Willi Leichtle, Sylvia Markmiller, Franz Nosalski, Dr. Josef Schreiegg, Carsten Thiel, Sonja Vierling

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden folgende Personen mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet: Gerd Häusler, Ingrid Heß, Reinhold Heß, Peter Schlegel, Dr. Klaus-Peter Stiller

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde folgenden Personen die Ehrenmitgliedschaft verliehen: Herbert Essler, Armin Klughammer, Manfred Schmid, Willy Schweinberger, Rita Seebauer, Josef Stegmüller, Herwig Weiser

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung hatten die Mitglieder dann noch die Möglichkeit zu persönlichen Wortmeldungen, die zur Kenntnis genommen, beantwortet oder diskutiert worden sind. So wurden unter anderem Argumente zu einem möglichen Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball-Liga ausgetauscht.

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