Peter Bircks: Abschied als Geschäftsführer

Peter Bircks ist wie kaum ein anderer mit der Geschichte des FC Augsburg in den letzten knapp 30 Jahren verbunden. Am 30. Juni scheidet der Geschäftsführer nun auf eigenen Wunsch aus seinem Amt. Er bleibt dem FCA aber erhalten und wechselt in den Aufsichtsrat der KGaA. Ein Rückblick auf sein Wirken beim FCA. Wenn Peter Bircks über die Europa League spricht, gerät er ins Schwärmen. Die Teilnahme des FC Augsburg im Europapokal 2015/16 zählt zum alles überstrahlenden Höhepunkt, den der 64-Jährige mit dem FCA erleben durfte. Dass den Fuggerstädtern nach der erfolgreichen Gruppenphase auch noch der FC Liverpool zugelost wurde, war wie ein Traum, der für ihn in Erfüllung ging. Denn wer hätte es Anfang der 2000er Jahre schon gedacht, dass der damals viertklassige FCA einmal auf der europäischen Bühne vertreten sein würde? Peter Bircks war gerade erst in das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden gewechselt, als dem FC Augsburg nach dem Rückzug des damaligen Hauptsponsors die Lizenz für die drittklassige Regionalliga entzogen wurde. Gemeinsam mit Walther Seinsch, der nach dem Lizenzentzug als Präsident gewonnen werden konnte, arbeitete Bircks fortan an der Sanierung des Vereins. Angefangen hatte der Unternehmer aus Rennertshofen seine Karriere beim FC Augsburg 1990 als Vereinspräsident. Nach mehreren kurzweiligen Amtszeiten unterschiedlicher Präsidenten verlieh er der Führung wieder Stabilität. Während seiner sechsjährigen Amtszeit feierte der FCA besonders mit seinen Nachwuchsmannschaften zahlreiche Erfolge, unter anderem zwei DFB-Pokalsiege sowie eine Deutsche Meisterschaft der A-Jugend. Im Anschluss führte er seine ehrenamtliche Tätigkeit zunächst im Ehrenrat, anschließend als Vorsitzender des Aufsichtsrates fort. Nach dem Lizenzentzug konsolidierten Seinsch und Bircks den FCA über die Jahre wirtschaftlich und schufen damit die Grundlage für den sportlichen Erfolg. Dem Wiederaufstieg in die Regionalliga 2001/2002 folgte 2005/2006 der Aufstieg in die 2. Bundesliga – erstmals nach 23 Jahren im Amateurfußball war der FCA zurück im Profigeschäft. Der vorläufig größte Erfolg der Vereinsgeschichte folgte dann mit dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga 2010/2011, der der FCA nun im siebten Jahr in Folge angehört. Nach dem Abschied von Geschäftsführer Andreas Rettig 2012 übernahm Peter Bircks schließlich den Posten des kaufmännischen Geschäftsführers. Unter seiner Amtszeit entwickelte sich der FC Augsburg in der Bundesliga zu einem immer stabileren Erstligisten und nahm in der Saison 2015/2016 erstmals in der Vereinshistorie an der Europa League teil. Nun sagt Bircks dem FCA auf operativer Ebene Servus, steht dem Verein als gewählter Aufsichtsratsvorsitzender (seit 2000) sowie nun auch als Aufsichtsratsmitglied der KGaA aber weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.